Sonntag, 29. Mai 2022

 

1632 – Die Schweden im Rheingau Weinkeller



Nachdem die Schweden im Dezember 1631 den Rheingau erobert hatten, haben sie nicht nur Bücher der Bibliothek des Klosters entwendet, sondern auch manchen Liter Wein. Hier sehen wir sie fröhlich zechend in der Fraternei des Klosters vor dem Großen Fass.

Aber das Kriegsglück wechselte noch ein paar Mal: die Schweden wurden von den Kaiserlichen wieder vertrieben, kamen im April für kurze Zeit wieder, in den weiteren 16 Jahres des Krieges kamen noch Bayern und Franzosen. Sie halle haben die Weinbestände eifrig geleert und die Winzer nahmen kein Geld ein.

Die schönen Figuren sind bei B&S Zinnfiguren zu erstehen. Ein paar Fässer und Figuren habe ich noch ergänzt. Das Gewölbe entstand wieder im 3D-Druck.


 Der Angler



Neulich saß er noch am Rhein und angelte wieder, leider mit mäßigem Erfolg. Dabei hat der Fischreichtum im Rhein wieder deutlich zugenommen, also hätte er gute Chancen für ein "Petri heil". 

War der Rhein früher nahezu eine Chemiebrühe, in der man dem Glauben nach seinen Farbfilm entwickeln könnte, so hat er heute eine sehr gute Wasserqualität. Man kann bedenkenlos in ihm schwimmen und wird auch nicht sofort vom Wasser krank. 

Dies ist vor allem auf die vielen Maßnahmen der Industrie infolge des aufsehenerregenden Unfalls bei der schweizer Firma Sandoz am 01. November 1986 zurückzuführen. Es wurden so genannte Störfallanalysen durchgeführt, also Untersuchungen über die Auswirkung von Störfällen. Daraus ergaben sich vielfältige Nachrüstungen der Anlagen, um Störfällen vorzubeugen oder deren Auswirkungen zu minimieren. Die Anlagen wurden abgedichtet, damit kein Material in Schadensfällen in die Umwelt gelange, es wurden Löschwasserrückhaltebecken gebaut und auch Abwasserreinigungsanlagen. Die hohen Kosten der Nachrüstungen waren zunächst ein Wettbewerbsnachteil für die deutsche Chemische Industrie bis auch andere Länder im Rahmen der Europäischen Einigung zu gleichen Standards kamen - überall, nicht nur am Rhein. Heute sind es nur noch marginale Unterschiede. Also ist Europa ein Erfolg in mehrfacher Hinsicht.