Samstag, 25. November 2023

Jubiläumsfigur 100 Jahre Kieler Zinnfiguren (1924-2024)

 

Diese wunderschöne Figur zeigt in vier Zimmern den Herstellungsprozess im Hause Ochel:

- Links unten beginnt es mit der Gießkammer (Stahlregale beherbergen die schweren Formen und im Tresor sieht man das Zinn)

- Rechts unten befindet sich das Zimmer der Putzrinnen (die blanken Figuren wechseln in die grauen und roten Schachteln der Serien; laut Erinnerung von Frau Ochel wurde mangels Radio hier immer fröhlich gesungen)

- Links oben sieht man dann die Malstube (es bedarf Farbe und Unterlagen als Hilfen, nicht jeder Farbtropfen fand die Figur)

- Rechts oben bringen die Verpackerinnen (frontal zu sehen Frau Erika Ochel) die Figuren in Schachteln und Kisten zum Versand.

Während es links unten noch etwas schmutzig zugeht, ist rechts oben alles sehr sauber. Für den Fuß habe ich die graubraune Farbe der OKI-Schachtel und die übliche rote Schriftfarbe verwendet und für das Banner das Rot der KILIA-Schachteln mit der üblichen blauen Aufdruckfarbe. Die von Herrn Rieger gravierte Figur basiert auf einer Zeichnung von Sascha Lunyakov.

 

Donnerstag, 23. November 2023

Herold aus dem Fürstenzug zu Dresden

Aus dem Fürstenumzug von Dresden sind auch einige der wunderbaren Darstellungen in Zinnfiguren abgebildet worden. Die gesamte Darstellung des Zuges umfasst  auf 102 Metern 34 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige. Damit ist die Darstellung der Ahnengalerie des Wettiner Fürstenhauses (herrschten von 1172-1873) das größte Porzellanwandbild der Welt und dann auch noch Meißner Porzellan.

Das von Wilhelm Walther 1876 erstellte Wandbild verwitterte und so wurde 1907 das Gemälde durch 23000 bemalte Fliesen ersetzt, wofür das Bild exakt von der noch existierenden Vorlage in Originalgröße übertragen werden konnte. Erfreulicher Weise überstand der Zug den Feuersturm weitgehend unbeschadet.

Den Zug eröffnet der hier dargestellte Herold. 



 

Montag, 13. November 2023

1862 - Soldat der Nordstaaten

Aus einem Gespräch mit einem Freund erfuhr ich, dass er von einem Verwandten ein Bild habe, der nach Nordamerika ausgewandert sei und im Bürgerkrieg mitgekämpft habe. Glücklicherweise konnte er auch weitere Daten beibringen. Er war Privat des 1st Regiment Maryland Volunteer Infantry, das als Infanterieregiment während des Amerikanischen Bürgerkriegs in der Unionsarmee in Baltimore, Maryland, aufgestellt wurde. Die 4 Kompanien (A, B, C und D) wurden am 16. Mai 1861 in den Unionsdienst eingezogen. Es verlegte nach Relay House an der Baltimore and Ohio Railroad, wo zwischen dem 25. und 27. Mai weitere Kompanien (E, F, G, H, I und K) ergänzt wurden. Schon in der ersten Schlacht am 23. Mai 1862 an der Front Royal wurde es von seinen Landsleuten der konföderierten 1st Maryland Infantry angegriffen. Dies ist das einzige Mal in der Militärgeschichte der Vereinigten Staaten, dass zwei Regimenter mit der gleichen numerischen Bezeichnung und aus demselben Bundesstaat gegeneinander antreten. Nach stundenlangen verzweifelten Kämpfen gingen die Südländer als Sieger hervor. Unter den Gefangenen erkannten viele Männer ehemalige Freunde und Familienangehörige wieder.

Die Büste erstand ich auf den Zinntagen in Eschwege. Sie ist allerdings aus Kunststoff. Die Büste hat aber nicht die auf dem Bild ungewöhnlicherweise zu sehenden Schulterklappen. Auch habe ich mich nicht getraut, die Haare fülliger zu gestalten.  

 

 

Sonntag, 12. November 2023

1631 - Bernhard von Weimar vor Martinsthal

Den schon lange in Deutschland tobenden Glaubenskrieg hatte der Rheingau bisher gut überstanden. Aber am 01. Dezember 1631 führten die Schweden unter der Führung von Bernhard von Weimar (* 16. August 1604 in Weimar; † 18. Juli 1639) gegen Walluf einen Scheinangriff, der die rheingauer Abwehrkräfte band, um dann im 3,5km nördlich gelegenen Neudorf (heute Martinsthal) anzugreifen und erfolgreich in das s. g. Gebück einzudringen (siehe Diorama im Blog „Rheingauer Geschichte in Zinn“ im Juli 2019).

Hier sehen wir den Feldherren mit einigen Begleitern wie er Meldung erhält über den Einsatz der Artillerie. Rechts steht seine Bedeckung mit einigen Musketieren und einem Trommler. Der erfolgreiche Beschuss des Bollwerkes Molkenborn am östlichen Ortsrand machte das Eindringen erst möglich. Der milde Winter erlaubte auch das Manövrieren des Heeres auf gut gangbaren Flächen. Die Soldaten sind noch nicht sehr gegen Kälte geschützt.

Alle Figuren, auch Bäume und Zubehör, stammen aus dem Hause KILIA und wurden bewusst zu der 100 Jahr-Ausstellung im Jahre 2024 auf der Plassenburg so zusammengestellt. Die Figur des Bernhard von Weimar ist eine Neuerscheinung und die beiden Figuren des Schweden Musketier-Offiziers zu Pferde im Sturm bzw. zu Pferde im Halt sind nach Vorlagen und Mustern wieder erstellte Formen, denn die Originalform war verloren gegangen. Als Vorlage für die Uniformen wurde das Buch „Die Armee Gustav Adolfs“ von Richard Brzezinski/ Richard Horn verwendet.