Samstag, 7. Januar 2017


1870 - Prinz Friedrich Karl Nikolaus von Preußen
(* 20. März 1828 in Berlin; † 15. Juni 1885 in Klein Glienicke)

Der einzige Sohn des Prinzen Carl von Preußen, eines jüngeren Bruders Kaiser Wilhelms I. und der Prinzessin Marie von Sachsen-Weimar-Eisenach, der älteren Schwester der Kaiserin Augusta wurde ab 1842 vom  damalige Major und späteren Kriegsminister Albrecht Graf von Roon militärisch unterwiesen. Schon in seiner Bonner Universitätszeit bewies der Prinz Mut, als er ein Kind aus dem Rhein rettete.
1848 tat der Prinz als Hauptmann im Gefolge des Generals Friedrich Graf von Wrangel im Schleswig-Holsteinischen Krieg Dienst und zeichnete sich mehrfach durch persönlichen Mut aus. 1849 nahm er als Major im Generalstab an dem Feldzug in Baden teil und wurde in dem Gefecht bei Wiesenthal an der Spitze einer Husarenschwadron schwer verwundet. In den Friedenszeiten  widmete er sich militärwissenschaftlichen  Studien, aus denen viele Reformvorschläge abgeleitet wurden, die er als Kommandierender General des III. Armee-Korps (seit 1860) selbst umsetzte.

1864 erhielt der Prinz, inzwischen zum General der Kavallerie befördert, den Oberbefehl über die preußischen Truppen in Schleswig-Holstein und leitet im Krieg mehrere Schlachten, unter anderem die bei den Düppeler Schanzen, sehr erfolgreich .
1866 wurde Friedrich Karl zum Oberbefehlshaber der ersten Armee (II., III. und IV. Korps) ernannt. Aus der Oberlausitz in Böhmen eingerückt, band er bei Königgrätz  in hartnäckigem Kampf den numerisch überlegenen Gegner frontal so lange, bis der Kronprinz Friedrich Wilhelm in der linken und General Eberhard Herwarth von Bittenfeld in der rechten Flanke den Gegner angriffen.

Im Deutsch-Französischen Krieg mit dem Oberkommando über die zweite deutsche Armee betraut, führte er teilweise entscheidende Angriffe  bei Mars-la-Tour, Metz, Gravelotte, St.-Privat, an der Loire und Le Mans.
Nach dem Krieg wurde Friedrich Karl zum Generalinspekteur der III. Armeeinspektion und zum Inspektor der Kavallerie der Preußischen Armee ernannt. Zar Alexander II. ernannte ihn zum russischen Feldmarschall. Er war außerdem Chef mehrerer preußischer, russischer und österreichischer Regimenter.

Durch seinen mehrfach bewiesenen Mut, sein taktisches und strategisches Talent und seine tiefgreifenden Militärreformen war der Prinz allseits sehr geschätzt.

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