Montag, 4. April 2022

 

1300 - Der Ritterschlag für den jungen Langwerth von Simmern


Zum Ritter geschlagen zu werden, war einerseits eine Erhebung in einen gesellschaftlichen Stand, dem man durch Geburt zwar angehörte, aber dieses äußere Zeichen vollendet quasi erst die Ausbildung zu einem solchen. Aber andererseits war es auch die damit einhergehende Verpflichtung seinem Lehensherrn zu dienen. Das bedeutet, für ihn zu kämpfen. Wie ohnehin das Ritterleben nicht viel gemein hatte mit den Verklärungen aus dem 19. Jahrhundert. Sondern hart und entbehrungsreich war es ein ständiger Kampf auf Leben und Tod. 

Hier sehen wir, wie ein junger Adliger, nur solche konnten Ritter werden, aus dem Geschlecht der Langwerth von Simmern - einem der ältesten Adelsgeschlechter des Rheingaus - von seinem Vater zum Ritter geschlagen wird. Neben ihnen steht ein Bewaffneter mit Schild und Fahne, die ihr Wappen zeigen. Eine ganze Reihe von Zuschauern wohnen diesem besonderen Ereignis bei. Es sind einerseits die Adeligen der Umgebung, aber auch einige Damen schauen zu. Von den Rittern der Umgebung sehen wir im blauen Umhang von Groenesteyn mit gelb-blau-grünem Schild, von Schönburg im lila Gewand mit schwarzem Schild mit weißen Kreuzen, den Jud von Eltville (gelbes Schild mit blauen Rauten), von Lindau im blauen Gewand mit dem Rücken zu uns, den Greiffenclau im schwarzen Gewand, das halb verdeckte Schild hat schwarz-weiße Diagonalfelder und weiß-blaue Quadrate mit einem goldenen Stern.

Im Hintergrund links hat der Jüngling wenig Sinn für diese Schauspiel.

Die schönen Figuren stammen in den Kernszenen von Sammlerfreund Hans Jörg Stoll, aber wie immer habe ich Einiges aus dem Zinnsarg drum herum angereichert, dessen Herkunft ich nicht kenne.

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