Dienstag, 3. September 2024

Adolf von Nassau (* vor 1250; † 2. Juli 1298 bei Göllheim in der Pfalz)

Adolf von Nassau war der zweite Sohn des Grafen Walram II. von Nassau und Adelheid von Katzenelnbogen. Er sprach Deutsch, Französisch und Latein, was für die damalige Zeit bei Adeligen selten war. Zu seinem Herrschaftsgebiet (seit 1277 Graf) gehörte der Taunus südlich der Lahn sowie als Lehen des Reiches Wiesbaden und Idstein sowie im Auftrag des Bistums Worms die Vogtei über Weilburg. Unter Vermittlung seines Onkels Eberhard I. von Katzenelnbogen gelangte Adolf an den Hof Königs Rudolf I. von Habsburg.

Zur Königswahl Adolfs kam es, weil die Fürsten sich gegen Rudolf I stellten und seinen Sohn Albrecht nicht als seinen Nachfolger zulassen wollten. Vor allem dem Erzbischof von Köln, Siegfried von Westerburg, gelang es mit dem böhmischen Erzbischof und König Wenzel II. und dem Mainzer Erzbischof Gerhard II. von Eppstein es auch noch andere Verbündete zu finden. Am 5. Mai 1292 kam es zur Wahl Adolfs und am 24. Juni zur Krönung in Aachen. Allerdings war seiner Macht wegen umfangreicher Zugeständnisse an die einzelnen, stimmberechtigen Kurfürsten (Ländereien, Geld oder auch Besetzung von Gremien) von Anfang an enge Grenzen gesetzt.

Er war mit Hoftagen sehr aktiv und gewährten viel Personen Schutz. Er erneute Rudolfs Landfrieden für 10 Jahre. Er erschloss mit Lehen neue Einnahmequellen. Im Jahre 1294 stand seine Herrschaft auf dem Höhepunkt, als er mit dem englischen König Eduard I. ein Bündnis gegen Frankreich schloss. Da er sich aber nach der Wahl von Zusagen löste, kam es zu Auseinandersetzungen. Der Versuch in Thüringen Reichsgebiet zurückzuholen und Frieden zu stiften, berührte aber die Interessen von vier Kurfürsten und führte zur Auflehnung gegen ihn. In der weiteren Auseinandersetzung erhob Wenzel II., das Schwert gegen ihn. Ein Treffen zwischen dem Mainzer Erzbischof, dem Herzog von Sachsen und den Brandenburger Markgrafen am 23. Juni 1298 führte dann zu einem Gerichtsverfahren gegen den König selbst, indem man ihn wegen fortgesetztem Landfriedenbruchs in Thüringen und des Bruches der Versprechungen an den Mainzer Erzbischof seines Amtes für unwürdig und seiner Königswürde für verlustig erklärte.

Im Anschluss an die Absetzung wurde Albrecht von Österreich zum neuen König gewählt. Die Durchsetzung des Absetzungsbeschlusses erfolgte quasi auf dem Schlachtfeld. Am 2. Juli 1298 trafen die Heere Adolfs und Albrechts in der Schlacht bei Göllheim aufeinander. Der kleine Ort liegt in der Nordpfalz zwischen Kaiserslautern und Worms nahe dem Massiv des Donnersbergs. Nach heftigen Angriffen fiel Adolf zusammen mit seinem Bannerträger und einigen Getreuen. Daraufhin wandte sich sein Heer zur Flucht und löste sich auf.

 

Die schöne Figur kann man im Zinnfigurenuseum von Golsar erwerben, wie auch Figuren der anderen deutschen Kaiser.

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