1537 - Martin Luther in Schmalkalden
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Die evangelisch geführten Länder Kursachsen und Hessen waren die Anführer der Fürsten, die gegen die Rücknahme aller Neuerungen in der Kirche nach dem Reichstag zu Speyer protestierten. Diese trafen sich im Frühjahr 1537 in Schmalkalden, es war damals mit 5000 Einwohnern nach Kassel die zeitgrößte Stadt des Kurfürstentums Hessen und auch für den Sachsen nicht zu weit zu reisen. Vom 7. Februar an trafen sich für einen Monat 18 deutsche Fürsten und Vertreter von 28 Reichs- und Hansestädten mit 42 Theologen, dem Vizekanzler des Reiches und dem päpstlichen Gesandten. Es war Ausdruck der Macht des Schmalkadischen Bundes. Man spricht von einigen hundert Teilnehmern, die die 21 Gasthöfe und ca. 200 Freihöfen der Stadt belegten.
Martin Luther traf auf Einladung am 7. Februar ein, war untergebracht beim Hessischen Rentmeister Balthasar Wilhelm am damaligen Töpfermarkt, heute Lutherplatz. Er predigte dann am 09. Februar in der Kirche, die seiner Beschwerde nach eine schlechte Akustik hatte. Am 18. Februar predigte er noch einmal in der Stadtkirche. Der Text ist überliefert, in dem er harte Worte gegenüber dem Papsttum anschlug, auch beim Abendmahl war er nicht kompromissbereit, in anderen Dingen schon.
Seine Abreise aus Schmalkalden ist für Luther deshalb bedeutend, weil er auf der Weitereise nach Gotha vermutlich durch die Schaukelei der Kutsche zwar zunächst Schmerzen litt, aber dann seine Steine verlor.
Die Kanzel existiert nicht mehr, so orientierte sich der Zeichner an anderen Kirchenelementen. Die schöne Figur ist bei den Schmalkaldener Zinnfiguren zu erstehen.
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