Freitag, 1. Juni 2018


Rheingauer ziehen in den II. Kreuzzug (1147-1149)




Die Ausbreitung des islamisch geprägten Reiches seit dem 7. Jahrhundert bis nach Spanien führte zu einer Gegenbewegung. Sie gipfelte in dem Wunsch der Kirche nach der Rückeroberung Jerusalems (seit 633 besetzt), um den Pilgern einen ungehinderten Zugang zu den heiligen Stätten zu verschaffen. Durch den Aufruf des Papstes Urban II (1095) als göttliche Verkündung wurde der Krieg zu einer Tat der Buße, die göttliches Wohlwollen einbrachte, woraus sich auch die große Teilnehmerzahl erklärt. Der erste Kreuzzug zur „Befreiung Jerusalems“ dauerte von 1096-1099.  Die Teilnehmer legten ein rechtsverbindliches Gelübde, vergleichbar einer Pilgerfahrt, ab. Schließlich führte man sieben Kreuzzüge – teilweise noch mit Teil-Kreuzzügen, ohne das Heilige Land in Besitz zu behalten. Erhalten blieben die mönchischen Ritterorden wie die Johanniter und Malteser.





Papst Eugene III drängte König Ludwig VII. (1137-1180) von Frankreich zu einem zweiten Kreuzzug zur Rückeroberung  von Edessa (dem heutigen Damaskus) und erließ im März 1146 eine zweite päpstliche Kreuzzugsbulle, in der er Kreuzfahrer-Privilegien (Vergebung der Sünden, Schutz für Eigentum und Angehörige und  Zinserlass) festschreibt. Papst und König bedrängen  Bernhard von Clairvaux, sich für den Kreuzzug einzusetzen. Mit einer „berühmt - berüchtigten“ Kreuzzugspredigt in Vézelay wird er schließlich zu einer treibenden Kraft, dabei sprach dieser nicht nur die Adligen an, sondern selbst Kriminelle, sich von Ihren Sünden zu befreien.


Bernhard von Clairvaux bewegt auch den zunächst ablehnenden deutschen König Konrad III. zur Unterstützung des Kreuzzuges, als durch seine Reden die Menschen in Scharen aufbrechen wollen. Zwischen 20-30.000 deutsche Kreuzfahrer brechen im Mai 1147 von Regensburg aus auf. 

Hier sehen wir auch Rheingauer Ritter mit ihren Gefolgsleuten sich aufmachen. Es ist noch ein langer Weg und nur wenige werden zurückkehren. Ein Mönch erteilt noch Absolution, manch‘ Volk nimmt Abschied am Wegesrand.

Die sehr ausdrucksstarken Figuren stammen im Wesentlichen von Thomas Körner (www.Zinnprinzessin.de), gezeichnet hat sie Fritz Gorges und Bernd Graf gravierte sie. Es kamen dann noch einige Figuren aus dem Zinnsarg hinzu. 


Den schönen Hintergrund schuf Jürgen Lange.