1227 - Ritter des Kreuzzuges
(KLIO-Tagungsfiguren
von Schmalkalden 2018 und 2020)
Für die beiden Veranstaltungen wurden zwei zusammenhängende Figurengruppen entworfen. Die eine Gruppe zeigt eine Verabschiedungsszene zwischen Elisabeth von Thüringen und ihrem Gatten Landgraf Ludwig IV (* 28. Oktober 1200 in Creuzburg; † 11. September 1227 in Otranto), der sich am 24. Juni 1227 auf den Weg in den fünften Kreuzzug macht. Er trägt die typische Kleidung eines Ritters. Sein Knappe hält das Pferd entsprechend mit den Zeichen de Fürsten gekennzeichnete Pferd seines Herren und sein schlichteres eigenes. Die beiden kleinen Kinder stehen ratlos neben den sich herzlich umarmenden Eltern. Ludwig kehrte aber nicht zurück, denn nachdem er zum kaiserlichen Heer in Süditalien gestoßen war, erkrankte er noch vor der Überfahrt ins Königreich Jerusalem im Feldlager von Otranto an Fieber und verstarb. Beigesetzt wurde er im Kloster Reinhardsbrunn, dem Hauskloster der Ludowinger.
Zwei Jahre später entstand eine weitere schöne Ritterfigur mit Ludwigs Vasall Graf Ernst IV. von Gleichen (* vor 1212, † um 1277) aus einem alten Thüringer Adelsgeschlecht an. Auf der A4 wird man bei Wachsenburg noch heute daran erinnert. Auf seiner Pferdedecke (und auf seinem Schild) sieht man sein Wappen, den „silberner/weißer Löwe mit roter Krone auf blauem Untergrund“ erkennbar. In der Hand führt er die Fahne des Landgrafen Ludwig IV. mit dessen Wappen, in dem der Löwe mit roten Streifen bedeckt ist. Der Vasal folgt gehorsam seinem Herren, als dieser zur Teilnahme am Kreuzzug aufruft. Er trägt schon den Wappenrock des Kreuzritters mit dem roten Balkenkreuz. Von Gleichen soll der Sage nach im Kreuzzug verwundet worden sein. Als Gefangener verliebte er sich in die Tochter des Sultans, Melechsala, die ihm schließlich auch zur Flucht verhalf. Mit ihr kehrte er nach Thüringen zu seiner Frau und den beiden Kindern zurück. Beiden Frauen akzeptierten die Ehe zu Dritt.
Die
schönen Figuren kann man den S
chmalkaldener Zinnfiguren erwerben.