1849 – Gefecht bei Gernsbach am 29. Juni abends
Um die badische Revolution niederzuschlagen, wurde ein Bundesheer unter Führung Preußens aufgestellt. Dazu forderte die Zentralgewalt in Frankfurt Kontingente der Bundestaaten ab. Nassau machte das I. (unter Major Dümler) und III. Bataillon (unter Oberstleutnant von Morenhoffen) des 1. Infanterieregiments mit 29 Offizieren und 1522 Mann mobil. Zunächst sollte man im Raum Darmstadt Tumulte verhindern und als Teile des Neckarkorps mit Hessen, Mecklenburgern und Württembergern die Grenze nach Baden decken. Es gab erste erfolgreiche Abwehrgefechte an der Bergstraße.
Als am 19. Juni dann auch das II. Preußische Korps im Raum Darmstadt eingetroffen war, ging man aktiv gegen die Badener vor. Das I. preußische Korps überquerte den Rhein, das II. Korps drängte gegen Bruchsal und der bunte Haufen Neckarkorps zog als Flankenschutz in den Odenwald nach Hirschhorn, Eberbach und Zwingenberg an den Neckar. Man hatte untereinander im Korps teilweise Verständigungsschwierigkeiten; so musste eine Meldung eines Mecklenburger erst von einem auch des Hochdeutschen mächtigen Landsmanns übersetzt werden.
Auf dem Weg nach Baden griff man am 29. Juni Gernsbach an. Das I. Bataillon ging an der Südseite vor. Nach hartem Kampf war die Stadt gegen sechs Uhr abends in der Hand der Reichstruppen. Man hatte gerade das Gepäck abgelegt, um auf die Verpflegung zu warten, als bei einbrechender Dunkelheit einige hundert Volkswehrmänner und Freischärler die Stadt zurückzuerobern versuchten. Sofort wurde der Gegenangriff geführt, an dem die 2. Kompanie unter Hauptmann Frensch teilnahm. So haben die Soldaten entgegen der üblichen Praxis nicht den Tornister aufgenommen, sondern nur den Brotbeutel und die Trinkflasche umgehängt.
Nach dem erfolgreichen Gefecht zog man mit dem II. Bataillon vereint über Baden nach Oos. Der Feldzug dauerte noch mit weiteren Scharmützeln bis Ende Juli. Im August wurde das Neckarkorps aufgelöst und die Truppen kehrten heim.
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