Samstag, 29. September 2018

1288 - Die Belagerung der Burg Scharfenstein

Hinlänglich bekannt ist die erfolglose Belagerung der Burg Scharfenstein vom 11. bis zum 14. Oktober 1301 durch den deutsche König Albrecht I. von Österreich (1298-1308) während  des sogenannten Rheinischen Zollkriegs (1300-1302).

Aber es gibt auch noch die Sage, dass dessen Vater Rudolf  I (* 1. Mai 1218 auf Burg Limburg bei Sasbach am Kaiserstuhl, † 15. Juli 1291 in Speyer; Deutscher König: 1273 – 1291) die Burg belagerte, weil er den scharfensteiner Raubritter besiegen wollte. Rudolf hatte sich besonders der Wiederherstellung des Landfriedens und damit der Bekämpfung des Raubrittertums verschrieben. Alleine 1290 zerstörten des Königs Truppen über 60 Raubritterburgen. Dies stärkte den Ruf Rudolfs als Kämpfer für einen allgemeinen Landfrieden, den er 1287 verkündet hatte. Die Burg war aber mit ihrer nach Westen hin auskragenden Befestigung nur von Osten her anzugreifen. Zwei Halsgraben von 8 und 17m Tiefe machten das aber unmöglich.

Der Scharfensteiner hatte eine Aufforderung zur Übergabe und Auslieferung seiner Mitkämpfer mit dem Hinweis abgelehnt, dass man ihm Treue bis zum Tod geschworen habe. Der König war von der Reaktion beeindruckt und bot in einem zweiten Versuch allen Freiheit an, wenn man  Rudolf die Treue schwöre und ihm als Gefolgsmann diene.

Hier sehen wir wie der Scharfensteiner auf den König zugeht, während sein Begleiter noch misstrauisch die Szene beäugt. Hinter ihm steht der Standartenträger mit der Scharfensteiner Wappenfahne. Rechts halten die Reiter des Königs mit Fahnen des königlichen Wappens des roten Löwens. Um den König sind seine Getreuen versammelt, direkt hinter ihm der Mainzer, links von diesem der Graf Schönborn und links von ihm der Freiherr Dehrn, vor diesem der Graf Ingelheim. Auf der anderen Seite stehen noch ein paar auswärtige Adelige.

Im Hintergrund sieht man die ermatteten Krieger, aber es wird auch schon ein Ochse gebraten, den man sicherlich einem Kiedricher Bauern entwendet hat.



Beide hielten ihr Versprechen und standen bis zum Tode in Treue zu einander.

Die Figuren stammen von verschiedensten Herstellern, der Hintergund von Jürgen Lange, wobei er freundlicherweise auf die wunderschöne Rekonstruktion von Oskar Wiffler zurückgreifen durfte, die dieser für den Förderkreises Kiedricher Geschichts- und Kulturzeugen e.V. erstellt hat.

Sonntag, 23. September 2018



Der Nibelungenschatz versinkt im Rhein (435-650 n. Chr.)





Der Hort ist der Schatz des Königs Nibelunc, den dieser seinen beiden Söhnen, den Nibelungen, hinterlässt. Bei der Teilung geraten sie in Streit, geben Siegfried als Lohn der Hilfe das Schwert des Nibelunc. Sie sind mit seinem Teilungsvorschlag jedoch nicht einverstanden, greifen ihn an, er erschlägt sie und es beginnt ein unseeliger  Reigen von Mord und Totschlag. Hagen ermordet schließlich Siegfried, ist in Besitz des Schatzes und versenkt ihn im Rhein an einer Stelle, die nur ihm und den Königen bekannt ist. Das Morden geht aber weiter und so kennt leider keiner den Ort. 

Die Herkunft der Saga ist nicht ganz eindeutig. Vermutlich wurden verschiedene  Sagentexte der Epoche verwoben. Erste schriftliche Unterlagen stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die ausführlichste Darstellung  ist in der vermutlich um 1220 verfassten Edda des Isländers Snorri Sturluson zu lesen, Richard Wagner machte sie dann erst wirklich berühmt.