Donnerstag, 31. Dezember 2020

 

Winter 1870/71 – privater Friedensschluss

Schon fast sechs Monate dauert der Krieg der beiden Großmächte an, die großen, verlustreichen Schlachten geschlagen, der Kaiser gefangen genommen, der Stellungskrieg bei ungeeigneter Kleidung, ungenügender Versorgung und ungeeigneten Unterkünften dauerte an und erst im Mai sollte es Frieden geben. Die Verluste dieser Phase waren höher er als die der Schlachten.

Hier machen zwei ihren Frieden in der einsamen Schneelandschaft.

In Kriegen kämpfen immer Soldaten, die nichts gegeneinander haben für Herrscher, die etwas gegeneinander haben, aber nicht kämpfen.

Die Figur schuf  Herr Friedrich nach einer Zeichnung von Michaelis.  

 

1520 – Auf dem Marktplatz



Mit der Verleihung der Rechte durch Ludwig den Bayern am 23. August 1332 war neben dem der Befestigung, den Freiheiten der Bürger auch das Recht zur Abhaltung eines Wochenmarktes verbunden. In der Urkunde wird nicht das Stadtrecht an sich angesprochen, aber nach damaliger Anschauung ergab es sich aus den Rechten. Seit 1340 findet man auch erstmals die Bezeichnung „Stadt“ in Urkunden. Eltville war die einzige Stadt im Rheingau, bleib aber in der Abhängigkeit vom Erzstift Mainz, damals unter Baldewin von Luxemburg. Als eine letzte Pflichte entfiel nun das Abliefern von Fastnachtshühnern. Der Wochenmarkt wurde allerdings 15 Jahre gar nicht abgehalten.

Der Marktplatz wurde damit auch ein Mittelpunkt des Treibens und von Ereignissen in der Stadt. Hier sehen wir den Zahnreißer bei der Arbeit, mit primitivsten Mittel und ohne Narkose, was noch mehr die Ängste der Umstehenden erklärt. Vorne nimmt ein Spieler Geld ab. Ein paar Trinkfreunde erfreuen sich an de Gauklern. und auch ein paar Händler stellen aus. Links hinten kommt der hohe Stuhl, der sich Bitten anhören muss. Kinder tollen herum. Aber die Reinlichkeit war noch nicht so weit, um den Misthaufen tummeln sich Schweine wie Hühner. Den Brunnen habe ich noch nicht opulent gestaltet, wie er heute.

Die Kirche Peter und Paul hatte damals noch einen gotischen Helm als Spitze. Erst nach dem Brand von 1782 entstand die heutige Form 1783.


Die wunderschönen Figuren stammen mit weiteren Ergänzungen vor allem aus den Serien "Osterspaziergang" und "Zahnreißer auf dem Marktplatz" von Wolfgang Unger aus Leipzig.

Donnerstag, 24. Dezember 2020

 Bachus


Bachus kann man in einer Weingegend ruhig mehrfach anmalen, diesmal mit Rotweintraubewn.



 

Um 1800 – Braunschweiger Herzöge

Braunschweiger Herzöge standen mehrfach mit hohen Rängen in Preußischen Diensten. Zunächst sehen wir den Herzog Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern. Er übernahm 1740 als Oberst das Füsilier-Regiment Nr. 39. 1755 wurde er Chef des Regimentes Nr. 5 in Magdeburg. Seit November 1757 als Oberbefehlshaber über die alliierte Armee im Westen siegte er fast immer gegen die überlegenen französischen Kräfte. Bekannt sind die Siege von Krefeld und Minden. Als Feldmarschall kehrte er aus dem Krieg zurück und nahm 1766 seinen Abschied. Er förderte Künstler und Gelehrte.



Eine weitere Figur ist der Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel. Er kämpfte schon im siebenjährigen Krieg in den braunschweiger Truppen unter seinem Onkel Ferdinand auf den westlichen Kriegsschauplätzen. 1780 trat er die Regentschaft an und fördert ebenso Kunst und Literatur. 1773 übernahm er das Regiment Nr. 21 in Halberstadt. 1787 rückte er als Feldmarschall gegen Wesel und besetzte Holland als der Statthalter Wilheml V in Schwierigkeiten war. Im ersten Koalitionskrieg führte er die österreichischen und preußíschen Truppen als Oberbefehlshaber. Die Kanonade von Valmy ist mehr in Erinnerung, als die erfolgreiche Schlacht von Kaiserslautern. 1794 legte er den Oberbefehl nieder. 1805 erhielt er im vierten Waffengang den Oberbefehl über die preußische Hauptarmee trotz der Kritik an seinem Alter und seiner oftmals gezeigten Unentschlossenheit. Zu Beginn der Schlacht bei Auerstedt am 14. Oktober 1806 verlor er sein Augenlicht, so trug mehr seine Abwesenheit als sein Handeln zum Verlust der Schlacht bei. In  das neutrale, dänische Hamburg-Altona verbracht, verstarb er dort.

Noch zuvor hatte er seinen jüngsten Sohn, Friedrich Wilhelm von Oels, zum Thronfolger bestimmt. Dieser trat 1789 in ein Infanterie-Regiment der preußische Armee ein. Nach seiner Teilnahme am  ersten Koalitionskrieg wurde er 1800 Chef des Infanterie-Regiments Nr. 12 und schon im Juli 1801 Generalmajor. Zum Zeitpunkt der Verwundung seines Vaters weilte er im Korps des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar bei Ilmenau. Vom Krankenbett seines Vaters eilte er zu Blücher und nahm an der Schlacht von Lübeck teil, der ihn wegen taktischer Fehler für den Verlust der Schlacht verantwortlich machte. Aus französischer Gefangenschaft durfte er sich nach dem Frieden von Tilsit ins niederschlesische Oels zurückziehen, das er 1805 geerbt hatte. Sein Herzogtum ging im Königreich Westfalen auf. Er beteiligte sich an Aufstandsplänen, die 1809 unter dem Schutze Österreichs mit der Aufstellung eins Kontingents auf seine Kosten realisiert wurden. Wegen der schwarzen Uniform wurde die 2300 Mann starke Truppe „Schwarze Schar“ genannt. Der allgemeine Volksaufstand kam aber nicht zustande, so dass man sich mit siegreichen Gefechten bei Halberstadt und Ölper nach Brake durchkämpfte und nach England ausschiffte. Für ihn typisch war in dieser Zeit die Art Mütze.

1813 nach Braunschweig zurückgekehrt, zog er mit dem neu formierten Braunschweigischen Leibbataillon 1815 in dessen Uniform erneut gegen Napoleon ins Feld. Wellington setze ihn in der Funktion eines Divisionsgenerals ein. Als er am 16. Juni gegen 16:00 Uhr mit seinem Leibbataillon bei Quatre Bras ins Verzögerungsgefecht eingreifen wollte, wurde er sofort in verlustreiche Kämpfe verwickelt. Gegen 19:30 Uhr zu weit vor die eigenen Reihen reitend wurde er tödlich in die Brust getroffen.







 

1516 - Reinheitsgebot


Erstmals wird die Bezeichnung „Reinheitsgebot“ in einem Protokoll des bayerischen Landtages vom 04. März 1918 erwähnt, dabei wird inhaltlich sich auf eine Vorschrift aus der neuen Landesordnung des Herzogtum Bayern von 23. April 1516 bezogen. Aus dem ursprünglichen bayerischen Reinheitsgebot wird dann im Zuge des europäischen Rechtes ein deutsches Reinheitsgebot, um sich so von den anderen Brauformen abzugrenzen. Es lautet: „Wir wollen auch sonderlichen, das füran allenthalben in unnsern Steten, Märckten und auf dem Lannde, zu kainem Pier merer Stückh, dann allain Gersten, Hopffen unnd Wasser, genommen und gepraucht sollen werden.“

Brauordnungen waren in den Städten des Mittelalters üblich. So wird auch in dem von Friedrich Barbarossa am 21. Juni 1156 der Stadt Augsburg verliehen das Stadtrecht die Bierqualität erwähnt. Selbst in Hungersnöten erinnerte die Stadt Nürnberg an die Verwendung von Gerste.

Auch in der Weingegend Rheingau wurde teilweise Bier gebraut.

 ... traf ich ihn auf einer der letzten Reisen



Dieser Beduine reitet auf einem Kamel. Mit der Muskete in der Hand steuert er sicher sein Wüstenschiff.   

 Früher, als es noch Schnee gab...




 

1308 - Heinrich (VII) von Staufen (1211-1242)



Hier wird immer die VII in Klammern gesetzt, weil Heinrich sein Königtum nicht selbständig ausübte, so wird er nur eingeschränkt als Herrscher gezählt. Man darf ihn nicht mit dem späteren Kaiser Heinrich VII von Luxemburg verwechseln.

Mit der Auflehnung gegen seinen Vater Friedrich II nahm sein Leben einen unglücklichen Verlauf, dennoch sehen viele in seiner Regierungszeit eine Menge Erfolge, Landesherrschaft und Hausmacht wurden vor allem durch die Gründung und den Ausbau von Städten gestärkt. Er soll lebensfroh und kunstsinnig gewesen sein.

Nach der 1235 erlitten militärischen Niederlage unterwarf sich der Sohn dem Vater, wurde entthront und gefangengenommen. 1242 verstarb er, vermutlich stürzte er sich selbst in den Abgrund, als er auf dem Weg zu einem anderen Gefängnis war.   

Heinrich verwendete erstmals die drei Löwen als Siegelwappen, die heute noch die Wappentiere Baden-Württembergs repräsentieren

 

1690 – Ratssitzung



Der dreißigjährige Krieg hatte das Land verwüstet und dann war 1666 auch noch eine Pestwelle, die 1671 die Zahl der Herdstellen auf 134 Stück mit 572 Einwohnern reduziert.

Als sich der Rheingau wieder etwas erholt hatte, 1687 waren es immerhin schon wieder 159 Herdstellen, bedrückte der Pfälzische Erbfolgekrieg 1688-97 die Bevölkerung erneut. Man musste Mainz für die siegreichen Franzosen stärker befestigen, die Pässe des Gebücks bewachen und für die französischen Truppen Fourage liefern.

Hier sehen wir wie der Rat versucht, die Kontribution und Requisition mit den Franzosen herunter zu handeln. In Summe brachte der Rheingau ohne Plünderung und Zerstörung gerechnet 273000 Gulden auf.

Mit der neuen Landesordnung bestimmte der Erzbischofs Albrecht von Brandenburg 1527, dass der Rat der Stadt nur noch aus vier Personen bestehe und auch nicht mehr jedes Jahr neu gewählt werde, sondern bei Tod eines Mitglieds bestimmte der Vicedom einen von drei ihm vorgeschlagenen Personen.

Die Figuren sind ein Teil der Gruppe Weiber von Schondorf, die einst Retter herausbrachte. Man kann sie heute bei Wilfried Dangelmaier erwerben.

Samstag, 19. Dezember 2020

 

1770 – Abreise der Gäste am Eltzer Hof




Das westliche Gebäude, vor dem die Gäste stehen, wurde von 1577-80 vom Vizedomus Georg von Bicken direkt an der Stadtmauer am Martinstor errichtet. Die erworbenen Gebäude, auf die er baute, waren Teile der Stadtmauer. Nach seinem Tode 1608 heiratete seine Witwe aus zweiter Ehe den kurmainzischen Rat und Obristleutnant Johan Henrich Herrn zu Eltz, der ihn nach längeren Erbauseinandersetzungen und Übernahme von Schuldverschreibungen schließlich1629  in Besitz nahm. Er erweiterte das Anwesen um den östlichen Bau. Im Dreißigjährigen Krieg besetzten ihn 1631-1635 die Schweden. Zwischenzeitlich gehörte das Anwesen den Freiherren von Ritter zu Groenensteyn, bevor es 1744 wieder in den Besitz der Familie Eltz kam. Man überarbeitet das östliche Gebäude im barocken Stil. 1753 bezog man den Martinsturm dann in das Anwesen mit ein. Zu dem Ensemble gehören auch das Kellereigebäude aus dem 17. Jahrhundert, zwei Mainzer Stiftsgebäude von 1718/19, ein kleines Wohnhaus von 1660 sowie weitere Wirtschaftsgebäude, ein Garten und ein weitläufiges historisches Kellersystem. Mit diesen Gebäuden ist der Hof der größte in Eltville und auch ein typisches Beispiel eines innerörtlichen Adelshofes mit angeschlossener Landwirtschaft.

Man erwarb über die Jahrhunderte auch umfangreiche Weinbergflächen und wurde einer der größten Winzer des Rheingaus. Durch eine Fehlspekulation in Geldnot gebracht, musste man die Flächen verkaufen, was dem Land Hessen die Möglichkeit gab, Ausgleichsflächen für den Bau der 1989 eröffneten Umgehungsstraße B42 zu erwerben, so dass der Plan des Baus am Rheinufer aufgegeben werden konnte.

Die Gäste des Grafen Anselm Kasimir von Eltz, er war auch Vizedomus des Rheingaus, reisen ab, ob sie sich noch ein wenig des guten Weines mitgenommen haben? Er setzte übrigens das Denkmal des Nepomuk, den Fürbitter in Wassernot, als Schutzpatron seines Hauses am Rheinufer.

Die Figuren stammen im Wesentlichen von Rudolf Grünewald und wurden von seinem Sohn graviert.

 

Dienstag, 20. Oktober 2020

 

1327 - Der Name der Rose

 

Dieser Film wird ewig mit dem Kloster Eberbach verbunden bleiben. 1986 verfilmte der Regisseur Jean-Jacques Annaud das Buch des italienischen Wissenschaftlers und Schriftstellers Umberto Eco, das ein Welterfolg war. Alle Innenaufnahmen des Filmes entstanden in monatelanger Arbeit im Rheingau. Viele Szenen wurden in der Fraternei, dem Laiendormitorium und der Basilika gedreht. Die Außenaufnahmen erfolgten mit einem Kloster in einer einsamen italienischen Bergregion, aber es geht auch am Ende in Flammen auf.

Der Schauspieler Sean Connery stellt den Hauptakteur des Filmes dar. Der Franziskanermönch William von Baskerville besucht mit seinem jungen Gehilfen, dem Novizen Adson von Melk, eine Benediktinerabtei im ligurischen Apennin, um an theologischen Diskussionen teilzunehmen, in der es am Ende Machtpositionen der Kirche, der Mönchsorden und des Kaisers geht.

Der Abt bitte ihn, der als besonders scharfsinnig bekannt ist, einen Todesfall aufzuklären, dabei kommt es dann zu vier weiteren Toten. Um diesen Kriminalfall spinnt sich eine interessante Abhandlung mit vielen Aspekten des Kirchenlebens im Mittelalter mit Häresie, Inquisition und Machtspielen. Am Ende geht es um ein vergiftetes Buch in der Bibliothek des blinden Bibliothekars.   

Connery soll sich während seines Aufenthaltes sehr bemüht haben, auch die Weinbestände zu reduzieren. Im Kloster entstanden eine Reihe von Schäden, indem man Nägel in Wände schlug oder dergleichen.

Die wunderschöne Figur schuf der spanische Hersteller Andrea Miniatures.    




 

1985 – Schützenpanzer Marder

Im Gefecht der verbundenen Waffen müssen Grenadiere die Panzerverbände immer mit ebenso hoher Mobilität und unter Panzerschutz begleiten können, denn sonst wären diese schutzlos. Deshalb wurde der Schützenpanzer Marder entwickelt.

Mit der Entwicklung wurde 1959 (!) begonnen, bis 1967 wurden vier Generationen von Prototypen gebaut, im Mai 1971 erfolgte dann die erste von insgesamt 2136 Auslieferungen durch Rheinstahl AG und Maschinenbau Kiel (MaK) an die Truppe. Über die lange Nutzungsdauer hat man ihn schrittweise in Kampfwertsteigerungen jeweils den neuen Anforderungen bis zur Ausführung 1A5 angepasst. Aber seit 2015 wird er durch den Schützenpanzer PUMA ersetzt. Außerdem wird auch noch seit 2011 das Radfahrzeug Boxer eingeführt

Der Panzer hatte dann als Besatzung neben dem Fahrer 2 Mann im 20mm-Turm und 7 Mann Absitzstärke. Das Fahrzeug hatte in den ersten Auslieferungsstufen noch ein Heck-MG. Das Gewicht betrug 20to. In den Jahren 1977-79 wurde die Panzerabwehrwaffe MILAN aufgerüstet, die auch abgesessen geführt wurde. Ein Grenadier musste den vier Lenkflugkörpern Platz machen, also reduzierte sich die Gruppenstärke auf 6 Mann. Geräumig war es nie im hinteren Kampfraum. Mit dem Lafettenturm war das Fahrzeug unangenehm hoch, die Optik lag ca. 0,5m tiefer.  

Es gab sogar Exporte nach Chile, Indonesien und Jordanien.

Diese Figur schuf Rudolf Grünwald, wie so oft gravierte sie sein Sohn Rolf. Ich malte diese Figur für einen Mitarbeiter an, der Panzergrenadier war. 


Sonntag, 11. Oktober 2020

 1840 - Das Gasthaus zur Glocke



Das älteste heute noch in Eltville in der Marktstraße betriebe Gasthaus ist das „Gasthaus zur Glocke“. Es wird 1635 erstmals in einem Ratsprotokoll erwähnt. Diese bezieht sich auf eine Strafzahlung von 5 Gulden, weil man Wein aus Lorch verzapft hat, also nicht die Regel des Weines aus eigenen Anbaugebieten beachtet hatte. Das Gasthaus wird dann später noch häufiger erwähnt. Noch älter waren nur das „Gasthaus zun dreyn Creutzenn“ und das „Haus zur untersten Laube“ oder zur Krone (hier wechselt der Name). Das ein Haus stand quasi, wo 1888 der Anbau an das Haus Rose erfolgte und das zweite wo heute das Eltz‘sche Herrenhaus steht. Das Haus wird heute als Cafè betrieben.

Wir sehen spät abends die Gäste sich von dem Wirt und seinen Angestellten sich verabschieden. Mancher hat schon etwas mehr getrunken. Links stehen ein paar am Fass und diskutieren, der Nachtwächter deutet mit dem Licht an, dass es Zeit wird.  Rechts schaut ein paar noch verträumt. Die Lampe wird auch verlöscht. Der Küchenjunge hat wohl ein paar Würste mitnehmen wollen, aber der Hund hat sie auch entdeckt. Der Hahn scheint sich durch den Krach gestört.

In früheren Zeiten waren noch keine Rosen an der Hausfront gepflanzt und es waren noch Fensterläden angesetzt. Den Schriftzug, wie er auf einem alten Bild sehen kann, habe ich weggelassen, weil ich Sorge hatte, ihn nicht schön genug schreiben zu können. Auch habe ich angenommen, dass das Haus im Biedermeier noch nicht wieder so schön renoviert worden wäre wie heute.

Die Figuren sind wieder eine bunte Mischung der verschiedensten Herstellen.

 

1850 – Ratsapotheke


Die Ratsapotheke ist die älteste ihrer Art in Eltville. Leider sind mir keine genauen Informationen bekannt.

Die älteste Apotheke im Taunus ist die 1642 zugelassene Adler-Apotheke in Bad Schwalbach.

Die Figuren stammen wieder einmal von Rudolf Grünewald.

 

2008 – Amercian Football


Im Juni 2004 entwickelte der Sportlehrer Jens Ruffert, der selbst in Hamburg an der Uni Football gespielt hatte, die Idee, eine American Football AG an einer Schule zu etablieren. Schon im Dezember 2005 fuhren 35 Schüler des Theodor-Fliedner-Gymnasium (TFG) in Düsseldorf-Kaisersweth nach Roemund, um sich ihre Ausrüstung zu kaufen und starteten nach den erforderlichen ärztlichen Untersuchungen mit dem Training. Im Mai finden unter dem Teamnamen TFG Typhoons auf dem Erweiterungsgelände der LTU Arena (heutige ESPRIT Arena) die ersten Tests gegen die Düsseldorf Panther Rookies statt.

Auch andere Kreise der Schule waren beteiligt, ein Kunstkurs entwickelt Logo-Vorschläge und die Spieler richteten die Internetpräsenz ein. Am Ende eines Jahres des mehr experimentellen Spielbetriebs, bekam Ende 2006 man als erste deutsche Schulmannschaft die Berechtigung, im Tackle-Football am regulären Ligaspielbetrieb des AFV/NRW teilzunehmen. Am 06. Mai 2007 ging man im ersten Spiel in der Jugendaufbauliga (JAL) bei Remscheid Amboss mit 09:32 ziemlich unter. Running Back Artem Shevchuk erzielt aber den ersten Touchdown. Aber schon zwei Wochen später gelang der erste Sieg über die Aachen Vampires. Die erste Saison endete mit einem ausgeglichenen Punkte Konto auf Platz drei.

2008 berechtiget der erste Platz in der Jugendaufbauliga Gruppe Mitte zur Teilnahme an den play-offs. Man gewann als Schulmannschaft (!!) 2008 den GEBAB-Cup und die NRW-Meisterschaft der Jugendaufbauligen 2008 und stieg so in die Verbandsliga auf

2009 ging die Reise weiter: Im Juni beendete man die zweite „Perfect Saison“ (= alle Spiele gewonnen) als NRW-Meister der Verbandsliga und stieg in die Oberliga auf.

Auch 2010 war man nicht zu stoppen und sicherte sich erneut durch die Meisterschaft den Aufstieg in die Regionalliga des AFCV/NRW.

Unglaublicher Weise gelang in 2011 erneut die Meisterschaft (die vierte in Folge!) und man durfte nun in der German Football League Juniors (GFLJ), der Elite-Liga, antreten.

2012 ging man aber auf dem Niveau doch ziemlich unter und kehrte in die Regionalliga zurück. Es wurden jetzt auch weitere Teams in den Altersstufen gebildet, der Spielbetrieb wurde breiter und mit unterschiedlichem Erfolg war und ist man weiter unterwegs.  

Aber alles dieses ginge nicht ohne hoch engagierte Lehrer, Eltern und auch Sponsoren. Allein das Transportproblem ist schon eine erhebliche Hürde.


Die Szene ist nach empfunden dem Spiel gegen die Düsseldorf Bulldozer am 01. Juni 2008 in der kleinen Kampfbahn der LTU Arena, das mit 44:8 gewonnen wurde. Der Wide Receiver Juan Alexander Berthold (21) wird von der Defense niedergerungen, sein Freund Quarterback Robby (Robert Zantow, 10) versucht ihm zu helfen. Als zuschauender Vater holt man manchmal schon tief Luft, wenn sich die Brocken der Defence auf den Sohn werfen.

Die 45mm-Figur stammt von Jörg Scheibe aus Magdeburg. Daniel Lepeltier setzte die  Zeichnung von Rainer Tschörpe in Schiefer um.







1300 – Mönchsausbildung



Mönch wird man nicht mit seinem Eintritt in ein Kloster, sondern nach einer entsprechenden Ausbildung. Früher wurden Mönche in der Regel nur Männer aus wohlhabenderen Familien, weil zumeist nur dort Lesen und Schreiben erlernt wurde. Üblicher Weise konnte man auch schon Latein. Über die Aufnahme stimmte die gesamte Gemeinschaft in einem feierlichen Profess ab.

Dann wird der Novize eingekleidet, allgemein üblich war dafür der der 125. August eines Jahres, Marie Himmelfahrt. Danach wird er in einem feierlichen Akt im Kapitelsaal unter Anwesenheit des gesamten Konvents (das waren in Kloster Eberbach bis zu 70 Mönche) aufgenommen. Hierbei wird im vom Abte ein neuer Name zugeteilt. In dem ersten Jahr des Kennenlernen kann der Novize ohne Nachteil auch wieder aus der Gemeinschaft ausscheiden.  Dies geschah wohl recht selten, denn man war von der Familie für dieses Leben bestimmt und versprach sich ja auch selbst davon göttliches Wohlwollen.

Ein Novizenmeister betreut nun die Novizen und unterrichtet sie in allen Aspekten des Klosterlebens, den Ordensregeln und Glaubensthemen. Nach dieser Zeit der Ausbildung erfolgt die Aufnahme in den Orden. Als deren Zeichen vervollständigen sie die Ordenstracht mit dem schwarzen Skapulier (Schürze) und dem schwarzen Zingulum (Gürtel). Aber auch nach dieser Grundausbildung wird der junge Mönch weiter geschult. Hier sehen wir den erfahren Mönch die jungen in Bibeltexten unterweisend.

Heutzutage erfolgt dann eine dreijährige Ausbildung in Theologie oder eine berufliche Ausbildung und dann wird erst das ewige Gelübde abgelegt.


Dienstag, 15. September 2020

 

1730 - Abendspaß im Haus Mies/Markstraße



Diese Haus war ehemals ein Gästehaus der Mönche des Klosters Eberbach in Eltville.. In seinen Ursprüngen stammt das Gebäude wahrscheinlich aus dem 14 Jahrhundert- Es wurde 1739 umgebaut. 

Ich habe nur die rückwärtige Front dargestellt und nicht die vorgelagerten Häuser, wo sich rechts die Unterstellplätze für die Pferde befanden, darüber war eine Zimmer des Kutschers, das man über eine äußere Treppe erreichen konnte.

Während sich der Kutscher um die Pferde kümmert, genossen die Reisenden offensichtlich den Rheingauer Wein. Dabei konnte man schon einmal gerne zur Belustigung sich mit dem Degen messen. Da wundert sich offensichtlich auch der reiselustige Mönch.

Dienstag, 9. Juni 2020

100 - Römische Steinmetze bei der Arbeit im Steinbruch Sandkopf


Oberhalb von Johannisberg auf dem Weg nach Stephanshausen liegt der Steinbruch Sandkopf. Der Steinquarzit aus dem Devon ist in seiner Farbstruktur einzigartig, mit Mischungen aus Sandfarben, Rot- und Grautönen. Nahezu alle historischen Gebäude im Rheingau wurden mit Steinen aus dem Sandkopf gebaut oder wenigstens verblendet. Auch viele Weinbergstützmauern sind damit gestaltet.  Er ist auch sehr verwitterungsbeständig.

Hier sehen wir römische Steinmetze bei der Arbeit. Ich bin davon ausgegangen, dass auch die Landesherren sich schon einen solchen Steinbruch zu nutzen gemacht haben, um ihre Residenz in Manz oder auch die Bauten am Limes zu erstellen. Immerhin gab es am einstigen Kastell Zugmantel bei Taunusstein-Orlen eine kleine Arena.

Leider weiß ich nicht, woher ich den schönen Figurensatz habe.  

1600 - Unerwünschtes Interesse


Wohl zu allen Zeiten löste ein kleines Loch in der Wand einen Reiz der Neugierde aus; insbesondere wenn sich auf der anderen Seite eine Badestube mit Damen befand. Aber zu damaligen Zeiten war in den Bauernhäusern die Trennung in den Badestuben nicht immer so streng, die Räume boten es nicht. Man sieht ja auch noch den erstaunten Herren im Zuber. Aber schon eilt ja auch die hilfreiche Magd mit dem Umhang herbei. Eine andere bedroht die Neugierigen.

Der schöne Figurensatz stammt von Droste und ist heute bei Fechner zu erwerben. 


1860 - Rheinischer Winzer an der Traubenmühle




Zufrieden schaut der Winzer wie die Trauben in der Traubenmühle  gebrochen werden und so der Traubensaft herausfließt. Etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzte diese Mühle das bis dato übliche Stampfen mit Stößeln oder den Füßen. Der Abstand der beiden Mahlwalzen konnte je nach Traubensorte so bemessen werden, dass sie nicht die Kerne zerstörte, sondern nur die Beeren quetschte, damit der Saft auslief. Tragbar setzte man sie auf die verschiedenen Bütten. Heute werden in der schonenden Verarbeitung meist Tuchsystem eingesetzt, die man mit Druckluft gegen die Trauben presst, sei denn man möchte bewusste die Schalen aufreißen, dass sie in der Maische den Farbstoff abgeben (z.B. Rotweine).

Die sehr schöne Figur hat die KLIO Landesgruppe Rheinland-Süd herausgegeben. Sie ist einem Bild eines mittelrheinischen Winzers aus einem Zigarettenalbum nachempfunden (Deutsche Volkstrachten). F. Giesler hat in seiner Zeichnung die Proportionen etwas verbessert und Regina Sonntag graviert sie. Ich habe die Vorlagefarben aber etwas variiert.

1900 – Bei der Aussaat



Wir sehen eine Landfrau bei der Aussaat.

Es ist die Figur der Columbia aus der Commedia dell’arte (italienisch für „Berufsschauspielkunst“). Sie soll eine Person der unteren sozialen Schichten darstellen, meist eine Magd oder Köchin.  Sie ist eine lebenslustige, selbstischere, aber dennoch verführerische und auch dominante Figur. Im Gegensatz zu vielen andern Figuren trägt sie keine Maske.

Die Figuren der Commedia dell’arte sind bei Zinnfiguren aus Eschwege zu beziehen.

 

 

Freitag, 5. Juni 2020

1981 – Spähtrupp mit dem Spähpanzer Luchs

Die beiden 8-Rad-Spähpanzer eines leichten Spähtrupps sind im Verfügungsraum des Panzer-aufklärungsbataillons 1 in der Heidelandschaft nördlich Braunschweig untergezogen und der Oberleutnant Berthold marschiert zur Befehlsausgabe. Er hat sich die MP seines Richtschützen genommen.

Rheinstahl in Kassel lieferte ab September 1975 insgesamt 408 Stück an die Panzeraufklärungs-truppe aus. Mit dem Radfahrwerk war das Fahrzeug sogar 100km/h (das Überholen eines DDR-LKW ließ den Fahrer erschrecken) schnell und mit der 2- oder 4-Achs-Lenkung hoch beweglich. Beim Auftreffen auf Sperren konnte der Rückwärtsfahrer, der gleichzeitig Funker war, mit einem kurzen Stop quasi verzugslos die volle Verfügung über das Fahrzeug in Rückwärtsfahrt über-nehmen. Das Fahrwerk und der gut gedämmte Motor machten den Panzer nahezu geräuschlos, was auch zu Unfällen führte. Lange Zeit konnte man ihn nur an den quietschenden Bremsen erkennen. Die 20mm-Bordkanone zur Selbst-verteidigung war baugleich der des Marders, außerdem war auf dem Drehkranz der Kommandanten-kuppel noch ein MG installiert. Zunächst gab es nur die üblichen SEM 25 und 35, später kam ein 400Watt HF-Funkgerät mit 80km Reich-weite hinzu. Das Wärmebildgerät und der Scheinwerfer gewährten Nachkampffähigkeit.  Über die 30 Jahre der Nutzung erfolgten Nachrüstungen und Kampfwertsteigerungen, aber keine gravie-rende Änderung. Über die damit verbundene Gewichtszunahme verlor er auch seine Schwimm-fähigkeit, deren wirklichen Nutzen sich nicht jedem erschloss, denn außer Elbe, Weser und Rhein ist kein Fluss wirklich dafür geeignet. Zum Aufschwimmen der 20t musste das Fahrzeug so volu-minös sein, war dafür aber drinnen recht geräumig, so dass man im Gang zum Rückwärtsfahrer schlafen konnte, aber leider bei der Erfüllung des Auftrages schwerer Deckung fand. Teileweise sah man Bilder des Fahrzeuges in der Presse im Balkaneinsatz.      

Die Figuren stammen alle von Rudolf Grünewald und wurden von seinem Sohn Rolf graviert. Leider hat er sich einen Panzer im technischen Bereich vorgenommen, so dass die üblicherweise aufgerüsteten Werkzeuge etc. fehlen.

Mittwoch, 3. Juni 2020

1853 - Prinz Friedrich Carl von Preußen

Die alte Figur ist einen Gemälde nach empfunden worden. Wie damals vor der Zeit, da man sich mit Gründung der Klio auf eine kulturhistorisch möglichst realistische Wiedergabe verständigte, mit einem etwas künstlerischen Freiraum. Der Prinz wurde erst 1878 Chef des Regimentes (bis 1885), die Figur zeigt ihn aber als solchen. Das Regiment hatte 1843 die roten Dolmans in Anlehnung an die Tradition der Zieten-Husaren bekommen. Damals gab es noch die feine, vielfache Schnürung. Diese wurde aber mit der Reform von 1853 drastisch auf 5 Schnurreihen reduziert. Auch ist der doppelte Zackensatz an der Paradesatteldecke wohl etwas Phantasie. So habe ich dann den äußeren Streifen rot gelassen. Oftmals sieht man den Prinzen auch mit goldenem Besatz, der aber den Garde-Husaren zustand. Die Mütze der Stabsoffiziere war aus Otterfell.

Dem vielfältigen militärischen Wirken habe ich schon bei der Darstellung der Person als General der Infanterie gedacht (siehe Januar 2017).

Der Bücherwurm von Spitzweg 

Diese wunderbare Figur von Rudolf Grünewald nach dem Gemälde von Spitzweg von seinem Sohn Rolf graviert reizte noch einmal in anderen Farbe (siehe auch Rheingauer Geschichte in Zinn im Mai 2016).


Samstag, 23. Mai 2020


1943 – Ukraine – Wo geht es nach Berlin?



Das Panzeraufklärungsbataillon 3 war im März 43 aus dem Kradschützenbataillon 3 und dem Aufklärungsbataillon 1 neu entstanden. Das ursprüngliche war in Afrika untergegangen. Die 3. Kompanie blieb mit Krädern und Beiwagen der Kradschützen ausgestattet. Bei dem Unter-nehmen Zitadelle wurde die 3. Panzerdivision am Südflügel eingesetzt. Nach Abbruch dieser letzten deutschen Großaktion des Krieges kämpfte man noch fast zwei lange Jahr, davon eines in der Ukraine, sehr beweglich Rückzugsgefechte und wurde an verschiedenen Brennpunkten eingesetzt.

Hier sehen wir einen Spähtrupp auf Erkundung. Sucht der junge Leutnant Berthold den Rückweg nach Berlin in die Heimat? Er hat sich eine MP40 umgehängt und führt nicht die übliche Pistole des Offiziers. Bei Spähtrupps kann man sich damit sicherlich besser erwehren. Der Unteroffizier erfrischt sich und der Obergefreite raucht eine Zigarette. Ihre Gesichter sind grau vom Staub und die Maschine hat auch schon etwas gelitten.  

Sie sitzen in der bewährten Zündapp KS750. Auf eine 1937 veröffentlicht Ausschreibung  hin entwickelten BMW und Zündapp ihre Vorschläge. Zündapp wählte einen geschweißten Ovalrohrrahmen, der Boxermotor leistete 26PS, die für 95km/h reichten, mit einem Kardan wurden die Hinterachse und damit auch das Beiwagenrad angetrieben. Von 1941 bis 1948 wurden in Nürnberg 18.635 Zündapp KS 750 Gespanne gebaut. Die Maschine erfreute sich wegen ihrer Zuverlässigkeit großer Beliebtheit wie auch die BMW R75 (bis 1944 16.510 Stück gebaut)

Der Bausatz von Italeri hat mich gereizt, auch wenn es keine Zinnfiguren sind. Allerdings habe ich den Feldgendarm lieber zum Offizier umgraviert und ihm eine Karte in die Hand gedrückt.  


Donnerstag, 21. Mai 2020


Dürers „Der Reiter“ 


Dürers Kupferstich von 1513 „Der Reiter“ wird auch Ritter, Tod und Teufel oder Ritter trotz(t) Tod und Teufel genannt.  Die unterschiedliche Namensgebung rührt auch von der Vielzahl an Symbolen her, die wie so oft bei Dürer in dem Kupferstich gezeigt werden.

Die zentrale Figur des Ritters in seiner Montur wurde hier als Zinnfigur abgebildet. Das Pferd ist, wie es bei den Renaissancekünstlern üblich war, feinst in seiner Anatomie ausgearbeitet. Als weitere Elemente sind auf dem Kupferstich der ihn begleitende Hund als Symbol der Treue, eine Eidechse für den Gotteseifer, der Tod und der Teufel als ewige Begleiter des kämpfenden Ritters zu sehen. Ein Totenschädel verstärkt den Tod auf dem Weg des Ritters. Die Darstellung der Wurzeln deutet an, dass der Ritter quasi schon begraben ist, er weiß es nur noch nicht. Übrigens eine Sichtweise, die Soldaten in den Weltkriegen sich tatsächlich aneigneten.

Heinrich der Löwe mit dem Braunschweiger Dom 




Der Welfe Heinrich der Löwe (* um 1129/30 oder 1133/35; † 6. August 1195 in Braunschweig) war als Herzog von Sachsen (1142 bis 1180) und Herzog von Bayern (1156 bis 1180) einer der mächtigsten Fürsten des Reiches in seiner Zeit. Er hatte die Königswahl seines Vetters Friedrich Barbarossa 1152 sicher stark unterstützt, wofür dieser sich lange revanchierte, indem er ihm auch noch die Herzogswürde Bayerns verlieh. Er baute Braunschweig mit dem Bau des Doms St. Blasius und der Burg Dankwarderode zu seinem Hauptsitz aus. Seine königsgleiche Stellung in Norddeutschland förderte auch Widerstand unter den sächsischen Anführern. Heinrich unterstütze Friedrich in den ersten Jahren auch bei seinen Italienfeldzügen militärisch, aber 1176 verweigerte er sich zur Niederwerfung der lombardischen Städte. Friedrich verlor, scheiterte mit seiner Italienpolitik und musste mit dem lange bekämpften Papst Alexander III. 1177 Frieden schließen. Andere Fürsten opponierten nun und so wurde Heinrich gestürzt, musste nach England ins Exil zu der Familie seiner Frau Mathilde ziehen. Erst 1194 wurde Heinrich in der Pfalz Tilleda wieder in Gnade aufgenommen. Diese Aussöhnung zu unterstrichen wurde sein Sohn Heinrich mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehn.

Notare verdanken ihm die Einführung einer Kanzleigebühr für die Beurkundung eines Vertrages an seinem Hofe. Das bronzene Standbild eines Löwen im Hofe der Burg, die zum Namensbegriff wurde, war die erste freistehende Plastik des Mittelalters nördlich der Alpen.

Von dem Standbild 1874 errichteten gibt es kein Gemälde als Vorlage. Ich wählte die Farben eines thematisch anderen Gemäldes, weil ich die Kombination selten sah. An die ganz feinen Stickereien habe ich mich malerisch nicht getraut.


Figur stammt aus dem Hause Grünewald. Als Soldat und Student habe ich lange Zeit in der Stadt gewohnt.  

Donnerstag, 7. Mai 2020

1300 - Samurai 

Bisher habe ich noch nicht gelesen, dass sich schon in dieser Zeit ein Samurai in den Rheingau begeben habe. Heute sehen wir durch die Bemühungen von Hessen Trade & Invest schon häufiger solche "Krieger" im Rheingau, nicht mehr in dem Kampfaufzug und freundlicher um Wirtschaftsbeziehungen bemüht.

Aber diese wunderschöne, vollplastische Figur von Andrea Miniatures aus Spanien befand sich noch in meinem Zinnsarg. Früher hatte ich häufiger von diesem Hersteller Figuren erhalten. Der Detailierungsgard  gibt den Figuren oft eine besondere Ausdruckstärke, fordert aber auch den Bemaler.