Freitag, 28. Januar 2022

 

1525 - Überfall auf Geldtransport des Klosters

Kloster Eberbach war eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Zisterzienser Klöster. In der Zeit des bekannten Abts Martin Rifflinck (ca. 1460 bis 1506) besaß das Kloster ca. 25.000 Morgen Ackerland, Wiesen, Wald und Weinberge. Der Besitz war weit verstreut auf Einzelhöfe und Grangien wie den Draiser Hof oder Hadamar. Außerdem hatte man Stadthöfe, bis nach Köln. Nicht zu vergessen die 30 Tochterklöster.




Dieser wirtschaftliche Erfolg, der teilweise auf den Privilegien wie der Abgabenfreiheit beruhte, war in den Bauernaufständen auch ein wichtiges Thema. Der war zwar im Rheingau in seinen Aktionen sehr zurückhalten, aber überall im Lande zeigte man die Unzufriedenheit mit teils kleineren Übergriffen. So wurden auch Geldtransporte durch die Bauern überfallen. Meist erfolgte dies in den einsamen, unübersichtlichen Gegenden, z. B. im Taunus. So wird es sicher auch dem Kloster widerfahren sein, wenngleich darüber nicht berichtet wird.

Die wenigen begleitenden Bewaffneten sind schnell überwunden und die unbewaffneten Mönche suchen das Weite. Davonstieben sehen wir den Träger des Wappens des Kurfürsten Albrecht von Brandenburg. Wer nicht vom Pferd oder Wagen stürzt, sucht in der Flucht in den Wald sein Heil. Selbst die Schwarzkittel nehmen Reißaus, nur der Hase schaut verdutzt.

Diese dynamische Figurengruppe ist eigentlich als Überfall auf einen Tetzelzug von Karl Heinrichs gezeichnet worden. Man kann sie heute bei Wilfried Dangelmaier erwerben.

 

Donnerstag, 13. Januar 2022

 

1903 – Patrouille Husaren-Regiment "König Humbert von Italien" (1. Kurhessisches) Nr. 13  



Die Husaren aus Mainz unternahmen regelmäßig Patrouillenritte, um sich zu üben. Da führten auch Ritte in den Rheingau. Hier werden die Pferde getränkt. Ein Unteroffizier (an den breiteren Litzen an Kragen und Ärmel zu erkenne) gibt Anweisungen.

Das Regiment war an den kornblumenblauen Attila und Satteldecke mit weißen Schnüren zu erkennen. Der Zackenrand der Satteldecke und der Kolpak waren ponceaurot. Die Husaren-Regimentern des Kaiserreiches unterscheiden sich durch die Kombinationen der Farben für Attila, Schnüren, Kolpak, Satteldecke und deren Zackenrand. Es gab eine Fülle von feinen Abweichungen gegenüber den Grundsätzen.   

Das Regiment führte seine Tradition auf das von Landgraf Karl von Hessen-Kassel im Jahre 1688 in Hofgeismar aufgestellte Dragonerregiment „Graf Wartensleben“ zurück. Ab 1875 war es in Frankfurt/Main stationiert, seit 1902 in Mainz in der Golden Ross-Kaserne (die Offiziere hatten wohl zu sehr das Frankfurter Nachtleben genossen) und schließlich ab 1905 in Diedenhofen (Thionville/Lothirngen). Am 4. Juni 1872 wurde der italienische Kronprinz Umberto Regimentschef. Nach dessen Krönung heiß es ab 1897 Husaren-Regiment „König Humbert von Italien“ (1. Hessisches) Nr. 13.

Die wunderschönen Figuren zeichnete Mike Michaelis, gravierte Wolfgang Friedrich, herausgibt sie die Arbeitsgruppe Einigungskriege 1864-1870/71 und über Michael Dürre kann man sie beziehen.