Donnerstag, 24. Dezember 2020

 

Um 1800 – Braunschweiger Herzöge

Braunschweiger Herzöge standen mehrfach mit hohen Rängen in Preußischen Diensten. Zunächst sehen wir den Herzog Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern. Er übernahm 1740 als Oberst das Füsilier-Regiment Nr. 39. 1755 wurde er Chef des Regimentes Nr. 5 in Magdeburg. Seit November 1757 als Oberbefehlshaber über die alliierte Armee im Westen siegte er fast immer gegen die überlegenen französischen Kräfte. Bekannt sind die Siege von Krefeld und Minden. Als Feldmarschall kehrte er aus dem Krieg zurück und nahm 1766 seinen Abschied. Er förderte Künstler und Gelehrte.



Eine weitere Figur ist der Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel. Er kämpfte schon im siebenjährigen Krieg in den braunschweiger Truppen unter seinem Onkel Ferdinand auf den westlichen Kriegsschauplätzen. 1780 trat er die Regentschaft an und fördert ebenso Kunst und Literatur. 1773 übernahm er das Regiment Nr. 21 in Halberstadt. 1787 rückte er als Feldmarschall gegen Wesel und besetzte Holland als der Statthalter Wilheml V in Schwierigkeiten war. Im ersten Koalitionskrieg führte er die österreichischen und preußíschen Truppen als Oberbefehlshaber. Die Kanonade von Valmy ist mehr in Erinnerung, als die erfolgreiche Schlacht von Kaiserslautern. 1794 legte er den Oberbefehl nieder. 1805 erhielt er im vierten Waffengang den Oberbefehl über die preußische Hauptarmee trotz der Kritik an seinem Alter und seiner oftmals gezeigten Unentschlossenheit. Zu Beginn der Schlacht bei Auerstedt am 14. Oktober 1806 verlor er sein Augenlicht, so trug mehr seine Abwesenheit als sein Handeln zum Verlust der Schlacht bei. In  das neutrale, dänische Hamburg-Altona verbracht, verstarb er dort.

Noch zuvor hatte er seinen jüngsten Sohn, Friedrich Wilhelm von Oels, zum Thronfolger bestimmt. Dieser trat 1789 in ein Infanterie-Regiment der preußische Armee ein. Nach seiner Teilnahme am  ersten Koalitionskrieg wurde er 1800 Chef des Infanterie-Regiments Nr. 12 und schon im Juli 1801 Generalmajor. Zum Zeitpunkt der Verwundung seines Vaters weilte er im Korps des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar bei Ilmenau. Vom Krankenbett seines Vaters eilte er zu Blücher und nahm an der Schlacht von Lübeck teil, der ihn wegen taktischer Fehler für den Verlust der Schlacht verantwortlich machte. Aus französischer Gefangenschaft durfte er sich nach dem Frieden von Tilsit ins niederschlesische Oels zurückziehen, das er 1805 geerbt hatte. Sein Herzogtum ging im Königreich Westfalen auf. Er beteiligte sich an Aufstandsplänen, die 1809 unter dem Schutze Österreichs mit der Aufstellung eins Kontingents auf seine Kosten realisiert wurden. Wegen der schwarzen Uniform wurde die 2300 Mann starke Truppe „Schwarze Schar“ genannt. Der allgemeine Volksaufstand kam aber nicht zustande, so dass man sich mit siegreichen Gefechten bei Halberstadt und Ölper nach Brake durchkämpfte und nach England ausschiffte. Für ihn typisch war in dieser Zeit die Art Mütze.

1813 nach Braunschweig zurückgekehrt, zog er mit dem neu formierten Braunschweigischen Leibbataillon 1815 in dessen Uniform erneut gegen Napoleon ins Feld. Wellington setze ihn in der Funktion eines Divisionsgenerals ein. Als er am 16. Juni gegen 16:00 Uhr mit seinem Leibbataillon bei Quatre Bras ins Verzögerungsgefecht eingreifen wollte, wurde er sofort in verlustreiche Kämpfe verwickelt. Gegen 19:30 Uhr zu weit vor die eigenen Reihen reitend wurde er tödlich in die Brust getroffen.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen