1890 - Treideln auf dem Rhein
Bevor die Mechanisierung in Form der Dampfschifffahrt in der Mitte des 19. Jahrhunderts auch die Schifffahrt ergriff, war das Treideln mit Menschen- oder Pferdekraft die gebräuchliche Methode, Schiffe gegen den Strom zu bewegen - das Segeln war zumeist nicht möglich.
Lässt man die Geschwindigkeit außer Acht, so ist die Bewegung eines Schiffes nahezu nur eine Verdrängung des Wassers um den schwimmenden Körper herum. Man muss bedenken, dass die Flüsse damals zumeist deutlich breiter und flacher waren und erheblich ruhiger dahin strömten. An den Rändern und der Flüsse ist die Strömungsgeschwindigkeit zumeist deutlich geringer. Nur an Engstellen trifft das nicht zu.
Macht man sich diese Effekte zu Nutze, so kann man die Schiffe an langen Seilen
den Strom hinaufziehen. Eine Person muss das Boot mit geringem Tiefgang und
ohne Kiel steuern, eine weitere stößt den zum Ufer hingezogenen Bug immer
wieder zurück. Das Seil hält ein Treidelknecht mit einer langen Gabelführung
hoch, dass es sich nicht am Ufer verhakt. Die anderen müssen sich mächtig ins
Zeug legen, damit es vorwärts geht. Der Schiffer unterstützt ein wenig mit dem
aufgespannten Segel.
Entlang der Ufer verlief der heute von Spaziergängern genutzte Leinpfad,
der den Treidlern als Weg diente. Der Weg und auch Übergänge mussten gegen die
Hochwässer immer gut Instand gehalten werden.
Beautiful, great work!
AntwortenLöschen