1250 - Die Granden des
Rheingau treffen sich zum Wein
Im frühen Mittelalter
wurde das Leben im Rheingau noch von einigen Adelsfamilien geprägt, die vom
Kaiser oder vom Mainzer Erzbischof (Rote Fahne mit weißem Wagenrad) mit Lehen
beliehen waren. Gerade finden sich einige der angesehensten vor der Burg
Crass zu einem kühlenden Tropfen bei dem ursprünglichen Inhaber des Freyhofs, Jud von Eltville (Wappen: gelber Grund mit
blauen Rauten) ein. Von seiner Hattenheimer
Burg kam der Langwerth von Simmern (schwarze Fahne mit goldener Lilie). Auch
der Graf Schönborn durften nicht fehlen (rot-weiß halbiert mit goldenem Löwen).
Des Weiteren ritt aus Geisenheim der Graf Ingelheim (schwarzer Grund, Kreuz mit
rot-gelben Quadraten) hinzu. Aus Winkel traf Henricus de Wincela genannt
Greiffenclau (weiß-blau halbiert mit goldenem Lilienstern) ein. Selbst der
Brömser von Rüdesheim (rotes Schild mit weißem Ritter) machte sich auf den
weiten Weg. Offensichtlich unterhielt man schon freundschaftliche Bande zur
Familie Dehrn (gelb-blau halbiert mit weißen Korngaben) von der Lahn, deren
Nachfahr Johann 1492 die Erbtochter Anna Jud heirate und so der Besitzer des
Hofes wurde. Ein Zisterzinser-Mönch
sorgte für den seelischen Beistand.
Die Burg Crass wurde als
verteidigbarer Freyhof außerhalb der Ansiedlung Alta Villa errichtet. Dendrochronologische Untersuchungen ergaben,
dass das verwendete Holz schon vor 1096 geschlagen wurde, somit ist Burg Crass das älteste Gebäude der Stadt.
Es gibt Vermutungen, es habe sich an dem Ort eine römische Villa befunden. Die
heutige Ausprägung ist erst durch mehrere Renovierungen über die Jahrhunderte
entstanden. Fenster, Türen und vielleicht auch der Turm entsprechen nicht dem
Ursprung. In Anlehnung an alte Stiche und Beschreibungen wurde versucht, eine
zeitgemäße Form abzubilden.
Das ist wirklich schön! Schöne Figuren, Dekor und Farben!
AntwortenLöschenWieder sehr schön in Szene gesetzt und wie immer eine sehr aufschlussreiche historische Erläuterung !
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