1530 –
Papiergeld revolutioniert die Welt
Dem Kurfürst Albrecht von Brandenburg wird in der Burg das neue Papiergeld vorgestellt. Staatsrat und Hofleute sind zu sehen. Die nun vorhandene Druckkunst bot eine großartige Möglichkeit, die aufwändige Münzherstellung mit echtem Silber zu ersetzen und schneller das benötigte Geld für die aufwändige Hofhaltung von Kunst und Repräsentation zu beschaffen.
Während dessen wird in der unteren Etage das Geld weiter gedruckt, die Ausführung kritisch geprüft und vom Sekretär penibel die unerschöpflichen Mengen aufgeschrieben, die man ihm reicht. Der Heermeister (grüne Weste) prüft auch kritisch und scheint noch skeptisch. Im Hintergrund steht Mephisto mit dem Hofnarren und amüsiert sich über die Begeisterung am neuen Geld, die für viele in der Katastrophe der Staatspleite enden wird.
Das Papiergeld wurde in China (1024 Ausgabemonopol des Staates) erfunden, weil beim Handel die Münzen zu unhandlich waren. Der Händler gab einen Wechsel heraus, der mit Münzen und Materialen gedeckt war. Zwar berichteten venezianische Händler davon, aber in Europa wurde das erste Papiergeld erst 1483 in Spanien wegen einer Münzknappheit herausgegeben, später 1609 in Amsterdam und 1661 in Stockholm. Das große Misstrauen machte sie aber wenig erfolgreich. Als Wechsel waren es keine Zahlenscheine, sondern quasi Schuldverschreibungen, die man hätte eintauschen können.
Die Figuren stammen im Wesentlichen aus der wunderschönen
Serie „Die Papiergeldszene“ aus Faust II von bellazinfigur. Ich habe sie etwas
angereichert und in die Eltviller Burg verlegt, während Goethe sich natürlich
auf den Kaiser bezieht.
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