Sonntag, 29. Mai 2022

 Der Angler



Neulich saß er noch am Rhein und angelte wieder, leider mit mäßigem Erfolg. Dabei hat der Fischreichtum im Rhein wieder deutlich zugenommen, also hätte er gute Chancen für ein "Petri heil". 

War der Rhein früher nahezu eine Chemiebrühe, in der man dem Glauben nach seinen Farbfilm entwickeln könnte, so hat er heute eine sehr gute Wasserqualität. Man kann bedenkenlos in ihm schwimmen und wird auch nicht sofort vom Wasser krank. 

Dies ist vor allem auf die vielen Maßnahmen der Industrie infolge des aufsehenerregenden Unfalls bei der schweizer Firma Sandoz am 01. November 1986 zurückzuführen. Es wurden so genannte Störfallanalysen durchgeführt, also Untersuchungen über die Auswirkung von Störfällen. Daraus ergaben sich vielfältige Nachrüstungen der Anlagen, um Störfällen vorzubeugen oder deren Auswirkungen zu minimieren. Die Anlagen wurden abgedichtet, damit kein Material in Schadensfällen in die Umwelt gelange, es wurden Löschwasserrückhaltebecken gebaut und auch Abwasserreinigungsanlagen. Die hohen Kosten der Nachrüstungen waren zunächst ein Wettbewerbsnachteil für die deutsche Chemische Industrie bis auch andere Länder im Rahmen der Europäischen Einigung zu gleichen Standards kamen - überall, nicht nur am Rhein. Heute sind es nur noch marginale Unterschiede. Also ist Europa ein Erfolg in mehrfacher Hinsicht.    


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