1450 –
Badekultur
Der Komfort heutiger Zeit, in jedem Haushalt Dusche und Badewanne zu haben, trägt nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern hat auch wesentlichen Einfluss auf die Hygiene und damit die Gesundheit. Schon in der Antike wusste man um diese Effekte, weshalb es Badehäuser gab.
Mit der Völkerwanderung kamen sie nach Europa, waren aber deutlich bescheidener. Nach den Kreuzzügen und im Hochmittelalter wurden Badestuben immer beliebter. Die eigentlich vorgesehene Geschlechtertrennung wurde aber wohl nicht so genau genommen. Für die Betuchteren war es ein Vergnügen mit Speisen, Getränken und Unterhaltung. Der Bader war nebenbei Barbier und Chirurg, manchmal sicherlich auch Kuppler und Heiratsvermittler.
Die Kirche sah die Einrichtungen deshalb zunehmend kritisch, denn es waren wohl teilweise Bordelle. Die eingeschleppte Syphillis führte zum Niedergang der meisten Badehäuser. Mit dem 30jährigen Krieg und einer einsetzenden Ansicht, das Baden sei schädlich, weil Wasser in die Poren dringe und sich mit „Körpersäften“ vermische, was zu Krankheiten führe, war es dann um die Badekultur geschehen.
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