13. August 1944 - Vorbereitungen
zum Gegenangriff in Polen
Das Kradschützenbataillon 3 wurde als schneller, motorisierter
Infanterieverband der 3. Panzer-Division/Berlin-Brandenburg am 15. Oktober 1935
in Bad Freienwalde aus Teilen des Reiterregiments 6 aufgestellt; deshalb Traditionsabzeichen Schwedter Adler. Durch die Nähe zur Forstakademie in Eberswalde dienten hier viele Forstleute. Im April 1942
wurden die Kradschützen mit den Resten des Panzeraufklärungsbataillons 1
verschmolzen und im April 1942 zum Panzeraufklärungsbataillon 3 umgegliedert.
Per Eisenbahntransport aus Ungarn wurde die 3. Panzerdivision in den ersten
Augusttagen 1944 in den Raum nord-ostwärts Krakau verlegt. Der kampfstarke
Verband wurde am 10. und 11. August bei Chmielnik, südlich Kielce, eingesetzt.
Ein weiterer Angriff galt am 13. August weiter ostwärts Rakow.
Die Gruppe der Kompanie-Chefs um den umsichtigen, hochdekorierten
Kommandeur, Major Deichen, - Brillenträger mit Karte - observiert mit dem
Fernglas das Angriffsterrain. Von rechts
kommt der junge Adjutant des Kommandeurs, der Leutnant Berthold, der als
angehender preußischer Forstmann Reserveoffizier sein musste. Hätte er doch
besser an dem Tag wie die anderen den Stahlhelm getragen, die Gewehrkugel wäre später
vermutlich nur abgeprallt und er hätte
keinen Kopfstreifschuss davon getragen. Die im Laufe des Angriffs ausbleibenden
Kampfgeräusche veranlassten ihn, zur
besseren Lagebeurteilung den Kopf herauszustrecken. Der Rückgriff seines
Kommandeurs verhinderte Schlimmeres.
Hinter der Gruppe prüfen noch ein paar Soldaten das Getriebe am Kommandeursfahrzeug
(Kennung 3003), einem Schützenpanzer kurz (SdKfz. 250), wie er nun zur
Standardausrüstung der Panzeraufklärer gehört. Er trägt auch die typische
Mastantenne, allerdings ist das MG noch nicht montiert. Dahinter wartet das
Chef-Fahrzeug der dritten Kompanie (Kennung 302 – 3. Kompanie, Führungsgruppe,
zweites Fahrzeug). Davor sehen wir einen 4-Rad-Spähwagen (SdKfz. 222) der
Aufklärer in dem bis 1943 typischen Grau. Das Fahrzeug muss pfleglich behandelt
worden sein, die meisten waren schon längst ausgefallen. Am hinteren Kotflügel erkennt
man das Divisionsabzeichen. Der Schirrmeister ist offensichtlich noch schnell einmal mit der Krupp-Protze (SdKfz. 70) nach vorne gefahren, um ein wenig Sprit aufzufüllen, man weiß nie, wann man sich wieder sieht. Im Vordergrund warten ein paar Kradmelder auf Aufträge. Auf dem Weg stehen die bewährten Kradschützen mit ihren Beiwagenkrädern der Firmen BMW und Zündapp, die aber in der grundlosen Weite Russlands an ihre technische Leistungsfähigkeit stießen, bereit. Im Hintergrund ist eingetroffen das Chef-Fahrzeug (Schützenpanzer lang, SdKfz. 251) der 7. Kompanie des Panzergrenadier-Regiments 394, das lange unter dem Kommando des früheren Kommandeurs, Oberst Pape, stand und oftmals mit K3 zusammenwirkte. Die Fahrzeuge tragen die unterschiedlichen Originalanstriche, wie es durch Originalbilder nachgewiesen ist, dass man keines der sehr unterschiedlichen Tarnmuster zu dieser Zeit anwendet. Zur Anschaulichkeit sind die Fahrzeuge eigentlich für Feindnähe zu eng zusammengezogen.
Beide Kommandeure wurden in der Bundeswehr Generale. Der
Forstmeisterkandidat wurde später als Letzter in einer 200 Jahre währenden Tradition in Westdeutschland Landforstmeister, sein
Sohn Major der Reserve im Panzeraufklärungsbataillon 1.
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Hallo Rainer,
AntwortenLöschenwieder einmal ein recht schönes Dio von dir. Da sind ein paar schöne kleinen Szenen dabei.
Auch deine Erklärungen zu den historischen Hintergründe, finde ich immer sehr informativ - toll !