Eltville war schon immer ein feierlustiger und
gastfreundlicher Ort. In Urkunden kann man mehrmals von Ermahnungen, in denen
„… unziemlicher, prächtiger und ungebührlicher Weingang“ fortan verboten war. Anfang des 16.
Jahrhunderts gab es schon mehrere Gasthäuser, deren Standorte aber heute nicht
mehr bekannt sind.
Als erstes wird konkret 1545 im Rechnungsbuch des Klosters
Gronau das „Gasthaus zum dreyn Creutzenn“ erwähnt, dass sich östlich neben der
Kirche an der Ellenbogengasse befand. Es musste 1888 dem östlichen
Erweiterungsbaus des Hauses Rose weichen.
Ein damaliges Gasthaus ist am ehesten mit den Wanderhütten
der Alpen zu vergleichen: Aus einer
einfachen Küche wurden Speisen und Getränke dargeboten, aber auch oftmals
musste man sich die Verpflegung zur Eigenzubereitung mitbringen. Ein Abort war
meist im Stall und als Waschgelegenheit diente der Brunnen auf dem Hof. Im
Schlafraum schlief man zu mehreren in den wenigen Betten und wärmte sich
gegenseitig. Oft diente auch einfach der Gastraum als Schlafraum und man legte
Strohsäcke aus. Neben der Wärme des Nachbarn sollten Decken und Felle einen vor der Kühle der Nacht schützen.
Wer früh hinaus musste, tat gut daran sich abends nahe der Tür zu platzieren,
um nicht schlaftrunken die Mitgäste zu sehr zu stören.
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