Rudolf
I. (* 1. Mai 1218; † 15. Juli 1291 in Speyer)
Rudolf
stammt aus der Familie der Habsburger, genannt nach der Habichtsburg in Aargau. Man besaß
umfangreiche Ländereien zwischen Basel und Straßburg. Seine Ausbildung war wohl
eher mäßig, so konnte er weder Schreiben noch Latein. Als sein Vater Albrecht
IV auf dem Kreuzzug umkam, wurde er 1240 Graf von Habsburg. Sein älterer Bruder
Albrecht trat in kirchliche Dienste. Rudolf unterstützet den Staufer Kaiser, so
kämpfte auch sein Bruder Hartmann für Friedrich II in Oberitalien. Er selbst
hielt sich seit 1241 meist am Hof auf. Weil er damit sich gegen den Papst
stellte wurde auch vorübergehend mit dem Kirchenbann belegt.
Die nach
Kaiser Friedrich II Tod im Dezember 1250 einsetzende längere Zeit des Interregnum
(„Zwischenkönigszeit“) nutze Rudolf zum intensiven Ausbau seiner Macht im südwestdeutschen
Raum. Als er 1273 zum neuen deutschen König gewählt wurde, begann er sofort mit
der Rückgewinnung des fast vollständig verlorengegangenen Reichsgutes. Mit dem Sieg
in der Schlacht bei Dürnkrut (1278) begründete er die habsburgische Herrschaft
in Österreich und der Steiermark und damit eine neue Machtstellung im Reich,
woraus sich dann später die fortsetzende Linie der Habsburger Herrscher
entwickelte.
Vier
seiner sechs Töchter verheiratete geschickt mit den weltlichen
Königswählern/Kurfürsten. Mit einem Kampf gegen den böhmischen König Ottokar
stärkte er seine Macht durch die Einverleibung Böhmen und Mährens. Ein wesentliches
Verdienst seiner Herrschaft war die Schaffung eines Landfriedens, um Raub und
Eroberung Einhalt zu gebieten. So organsierte er Verwaltungen neu und schuf
Gerichte. Allein im Winter 1289/90 soll er in Thüringen mehr als 60 Raubburgen
zerstört und zahlreiche Raubritter enthaupten haben. Im Zuge der Bekämpfung des
Raubrittertums belagerte er auch die Burg des Scharfensteiners vom 11. bis zum
14. Oktober 1301. Sein Versuch, auch in Frankreich Einfluss zu bekommen,
scheiterte
8 Päpste
regierten während Rudolfs 18 Königsjahren, aber keinen konnte zur Kaisersalbung
gewinnen. Er wollte damit seinen Söhnen die Nachfolge als König sichern, aber
Hartmann ertrank beim Baden im Rhein, Rudolf verstarb unerwartet kurz vor seiner
Wahl und Albrecht fand dann keine Zustimmung mehr. So wurde nach seinem Tode
1292 der mittelrheinische Graf Adolf von Nassau gewählt. Erst als dieser 1298
abgesetzt wurde, erfüllte sich doch der Wunsch des Vaters
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