Der berühmte Komponist hielt sich 1862 in Biebrich auf, um die Meistersinger zu komponieren. Wagner hatte, als er aus dem Exil zurückkehrte, zwei Zimmer in der Villa in der Rheingaustraße gemietet. Er musste die Meistersinger wohl aus finanziellen Schwierigkeiten fertigstellen, damit sein Verleger Schott aus Mainz ihn wieder bezahle. Für ihn arbeitet er seit 1859. Angeblich soll er Biebrich wegen seiner Lage als Ort ausgewählt haben, die nahen Theater in Wiesbaden und Mainz leicht zu erreichen und „seinem“ Rhein so nahe. Das Werk hat er aber wohl hier nicht abgeschlossen. Wir sehen wie er Darbietung und Wirkung des frischen Werkes mit einigen Zuschauern und einem kleinen Ensemble in der Villa prüft.
Das Gebäude war erst 1862 von Architekten Wilhelm Frickhofer fertiggestellt worden. Dieser hatte unter anderem die Rheinkaserne errichtet. Es ging dann an den türkischen Gesandten Aristarchi Bey und dessen Ehefrau Anna über, ihm folgte als Besitzer später der Zementhersteller Rudolf Dykerhoff Es ist bis heute in seinem Erscheinungsbild kaum verändert, nur der Garten war früher erheblich größer, er wurde mit weiteren Villen bebaut. Eine kleine Tafel erinnert an den berühmten Gast.
Du bist ja momentan sehr fleißig.
AntwortenLöschenWieder ein sehr schönes Gesamtbild. Durch deine ausführliche historische Informaton, fühlt man sich richtig in die Szene hineinversetzt.