Samstag, 20. Juli 2024

1849 – Gefecht bei Gernsbach am 29. Juni abends


Um die badische Revolution niederzuschlagen, wurde ein Bundesheer unter Führung Preußens aufgestellt. Dazu forderte die Zentralgewalt in Frankfurt Kontingente der Bundestaaten ab. Nassau machte das I. (unter Major Dümler) und III. Bataillon (unter Oberstleutnant von Morenhoffen) des 1. Infanterieregiments mit 29 Offizieren und 1522 Mann mobil. Zunächst sollte man im Raum Darmstadt Tumulte verhindern und als Teile des Neckarkorps mit Hessen, Mecklenburgern und Württembergern die Grenze nach Baden decken. Es gab erste erfolgreiche Abwehrgefechte an der Bergstraße.

Als am 19. Juni dann auch das II. Preußische Korps im Raum Darmstadt eingetroffen war, ging man aktiv gegen die Badener vor. Das I. preußische Korps überquerte den Rhein, das II. Korps drängte gegen Bruchsal und der bunte Haufen Neckarkorps zog als Flankenschutz in den Odenwald nach Hirschhorn, Eberbach und Zwingenberg an den Neckar. Man hatte untereinander im Korps teilweise Verständigungsschwierigkeiten; so musste eine Meldung eines Mecklenburger erst von einem auch des Hochdeutschen mächtigen Landsmanns übersetzt werden.

Auf dem Weg nach Baden griff man am 29. Juni Gernsbach an. Das I. Bataillon ging an der Südseite vor. Nach hartem Kampf war die Stadt gegen sechs Uhr abends in der Hand der Reichstruppen. Man hatte gerade das Gepäck abgelegt, um auf die Verpflegung zu warten, als bei einbrechender Dunkelheit einige hundert Volkswehrmänner und Freischärler die Stadt zurückzuerobern versuchten. Sofort wurde der Gegenangriff geführt, an dem die 2. Kompanie unter Hauptmann Frensch teilnahm. So haben die Soldaten entgegen der üblichen Praxis nicht den Tornister aufgenommen, sondern nur den Brotbeutel und die Trinkflasche umgehängt.

Nach dem erfolgreichen Gefecht zog man mit dem II. Bataillon vereint über Baden nach Oos. Der Feldzug dauerte noch mit weiteren Scharmützeln bis Ende Juli. Im August wurde das Neckarkorps aufgelöst und die Truppen kehrten heim.      




  

Montag, 8. Juli 2024

 1860 - Herzog Adolf fährt mit seiner Gemahlin Adelheid durch den Rheingau

 

Der Herzog Adolf von Nassau (*24.07.1818, 17.11.1905) regierte das Herzogtum in einer in vielerlei Hinsicht prägenden Epoche (Revolution, Bruderkrieg, Abdankung und Anschluss an Preußen). Mit 22 Jahren musst er 1839 schon die Regierungsgeschäfte übernehmen. Seine sehr geliebte Frau Großfürstin Elisaweta Michailowna Romanowa verstarb schon 1845 und er heiratete 1851 Prinzessin Adelheid Marie von Anhalt-Dessau. Nach seiner Abdankung verbrachte er seine Zeit hauptsächlich in Wien und Schloss Hohenburg bei Lenggries. 1890 wurde er dann zum Gro0herzog von Luxemburg berufen.

Ihn begleiten auf der Kutsche ein Offizier als Adjutant und zwei weitere zur Bewachung zu Pferde. Die beiden Reiter tragen die Uniform mit dem zu der Zeit noch getragenen hohen Preußischen Helm. Der Herzog und sein Adlatus tragen die auch zum kleinen Anzug gebräuchliche Schirmmütze. Ab 1862 wurde dann mit der Abwendung von Preußen und der Annäherung an Österreich auf das Käppi mit Haarbusch umgestellt. Später erhielt der Rock eine zweite Knopfreihe.    

Auf der Straße und auch am Rand ist ein fröhliches Treiben mit freundlich zuwinkenden Spanziergängern und Reitern und auch einer kleiner Musikgruppe. 

 

Die Figuren  stammen aus verschiedenen Offizin.