1900 - Wiesbadener Offiziere im Kaiserreich
Im Kaiserreich war auch Wiesbaden ein Militärstandort, aber
mit einem Füsilier-Regiment und einer Artillerie-Abteilung, ein vergleichsweise
kleiner. In Mainz, Darmstadt oder Frankfurt lagen deutlich mehr Einheiten.
Alleine bei den Besuchen des Kaisers trat das Militär dann etwas mehr in
Erscheinung und durfte im Kurpark paradieren.
1868 wurde ein ca. 30ha großer Exercierplatz auf dem Gelände
des heutigen Europaviertel angelegt. 1897 verlegte das II. Bataillon des Füsilier-Regiment von
Gersdorff (Kurhessisches) Nr. 80 in die dortige Gersdorff-Kaserne. Die II. Abteilung des
1.Nassauischen Feld-Artillerie-Regiment 27 Oranien rückte 1911 in die auf dem
Gelände ergänzte Oranien-Kaserne ein. Und
schließlich kam auch das I. Bataillon der Füsiliere in die südlich ausgebauten Gebäude. Beide Verbände waren Teile des
XVIII. Armee-Korps aus Frankfurt a. M.
Wir sehen hier Generale
bei der Geländeerkundung im Winter im Paletot. Der Infanterieoffizier (rote
Besatzstreifen an der Mütze, dunkelblauer Kragen und rotes Kragenfutter) prüft mit dem Fernglas die Kartenangaben des
Kameraden der Artillerie (schwarzer Besatzstreifen an Mütze und dunkelblauer
Mantelkragen). Begleitet werden sie von zwei Offizieren ihrer jeweiligen Truppengattung,
wobei der rechte sogar einen Pelz trägt. Die 1914 von Heinrichsen in Nürnberg gravierte Figurengruppe stellt eigentlich Hindenburg mit seinem Stab bei
Tannenberg dar.
In der zweiten Gruppe sehen wir zwei
Infanterie-Offiziere (roter Besatzstreife an Mütze und rote
Uniformkragen), die das Gelände in anderer Weise erkunden. Sie überlegen noch, ob sie nach Wiesbaden zurückkehren oder lieber nach Eltville in den Gutsauschank ziehen.
Sie tragen in der Farbe ihrer Waffengattung den Überrock, das bei allen Offizieren sehr beliebte Kleidungstück für den kleinen Dienst. Dazu trug man die lange Tuchhose von dunkelblauer Farbe mit einer 1,5mm breiten Biese in der Waffengattungsfarbe an den Seiten. Der Graveur der Offizin Kilia aus Kiel hat den beiden noch eine Feldbinde gegeben, wie sie zum kleinen Dienst unüblich war. Als Nassauer Kontingentsangehörige haben sie eine zweite Kokarde in Landesfarbe (weiß-rot-weiß) an der Mütze und drei rote Streifen in der Feldbinde
Uniformkragen), die das Gelände in anderer Weise erkunden. Sie überlegen noch, ob sie nach Wiesbaden zurückkehren oder lieber nach Eltville in den Gutsauschank ziehen.
Sie tragen in der Farbe ihrer Waffengattung den Überrock, das bei allen Offizieren sehr beliebte Kleidungstück für den kleinen Dienst. Dazu trug man die lange Tuchhose von dunkelblauer Farbe mit einer 1,5mm breiten Biese in der Waffengattungsfarbe an den Seiten. Der Graveur der Offizin Kilia aus Kiel hat den beiden noch eine Feldbinde gegeben, wie sie zum kleinen Dienst unüblich war. Als Nassauer Kontingentsangehörige haben sie eine zweite Kokarde in Landesfarbe (weiß-rot-weiß) an der Mütze und drei rote Streifen in der Feldbinde
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