1870 - Prinz Friedrich
Karl Nikolaus von Preußen
(* 20. März 1828 in Berlin; † 15. Juni 1885 in Klein Glienicke)
(* 20. März 1828 in Berlin; † 15. Juni 1885 in Klein Glienicke)
Der einzige Sohn des
Prinzen Carl von Preußen, eines jüngeren Bruders Kaiser Wilhelms I. und der
Prinzessin Marie von Sachsen-Weimar-Eisenach, der älteren Schwester der
Kaiserin Augusta wurde ab 1842 vom
damalige Major und späteren Kriegsminister Albrecht Graf von Roon
militärisch unterwiesen. Schon in seiner Bonner Universitätszeit bewies der Prinz
Mut, als er ein Kind aus dem Rhein rettete.
1848 tat der Prinz als
Hauptmann im Gefolge des Generals Friedrich Graf von Wrangel im
Schleswig-Holsteinischen Krieg Dienst und zeichnete sich mehrfach durch
persönlichen Mut aus. 1849 nahm er als Major im Generalstab an dem Feldzug in
Baden teil und wurde in dem Gefecht bei Wiesenthal an der Spitze einer
Husarenschwadron schwer verwundet. In den Friedenszeiten widmete er sich militärwissenschaftlichen Studien, aus denen viele Reformvorschläge
abgeleitet wurden, die er als Kommandierender General des III. Armee-Korps
(seit 1860) selbst umsetzte.
1864 erhielt der Prinz,
inzwischen zum General der Kavallerie befördert, den Oberbefehl über die
preußischen Truppen in Schleswig-Holstein und leitet im Krieg mehrere
Schlachten, unter anderem die bei den Düppeler Schanzen, sehr erfolgreich .
1866 wurde Friedrich Karl
zum Oberbefehlshaber der ersten Armee (II., III. und IV. Korps) ernannt. Aus
der Oberlausitz in Böhmen eingerückt, band er bei Königgrätz in hartnäckigem Kampf den numerisch
überlegenen Gegner frontal so lange, bis der Kronprinz Friedrich Wilhelm in der
linken und General Eberhard Herwarth von Bittenfeld in der rechten Flanke den
Gegner angriffen.
Im Deutsch-Französischen
Krieg mit dem Oberkommando über die zweite deutsche Armee betraut, führte er
teilweise entscheidende Angriffe bei
Mars-la-Tour, Metz, Gravelotte, St.-Privat, an der Loire und Le Mans.
Nach dem Krieg wurde
Friedrich Karl zum Generalinspekteur der III. Armeeinspektion und zum Inspektor
der Kavallerie der Preußischen Armee ernannt. Zar Alexander II. ernannte ihn
zum russischen Feldmarschall. Er war außerdem Chef mehrerer preußischer,
russischer und österreichischer Regimenter.
Durch seinen mehrfach
bewiesenen Mut, sein taktisches und strategisches Talent und seine
tiefgreifenden Militärreformen war der Prinz allseits sehr geschätzt.
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